Leichlingen Hoffrichters feiern heute Eiserne Hochzeit

Leichlingen · Das Leichlinger Ehepaar hat sich 1949 beim Tanz kennengelernt. Es hat sofort gefunkt, erzählen die beiden Jubilare, die heute mit den Nachbarn und in einer zweiten Feier mit der Familie ihr 65-jähriges Eheglück begehen.

 Lore und Franz Hoffrichter sind seit 65 Jahren ein Herz und eine Seele und in ihrem Wohnort Stöcken beliebt. Mit den Nachbarn wird denn heute auch das Jubiläum gefeiert.

Lore und Franz Hoffrichter sind seit 65 Jahren ein Herz und eine Seele und in ihrem Wohnort Stöcken beliebt. Mit den Nachbarn wird denn heute auch das Jubiläum gefeiert.

Foto: Uwe Miserius

Angeblich soll es ja Glück für die Ehe bringen, wenn es am Hochzeitstag in den Schleier der Braut regnet. Bei Lore und Franz Hoffrichter hat sich die Redensart jedenfalls erfüllt. Trübes Novemberwetter mit Dauerregen begleitete heute vor 65 Jahren ihre standesamtliche und kirchliche Trauung in Leichlingen. Das Paar ist heute noch so verliebt wie am ersten Tag, als es sich beim Tanz in den Mai 1949 in Bergisch Neukirchen erstmals begegnete. Sie würden sofort wieder heiraten, versicherte Lore Hoffrichter gestern am Vortag der Eisernen Hochzeit.

Es habe sofort gefunkt, sagt Franz Hoffrichter, der seine spätere Frau so oft traf, wie es ging. Der 88-Jährige stammt aus Oberschlesien und kam nach dem Arbeitsdienst im Erzgebirge nach Pattscheid, wo der gelernte Schweißer Arbeit fand. Längst ist Stöcken seine Heimat geworden, wo das Paar das Elternhaus der 86-jährigen Jubilarin übernommen hat. Als sie sich kennenlernten, war Wohnraum knapp, Hoffrichter lebte in einem Zimmer mit acht Personen und musste sich das Bett mit seinem Bruder teilen. "Hol den Jungen doch hierhin", hatte Lore Hoffrichters Mutter angeboten. Und so konnte er oben im Haus ein kleines Zimmer bewohnen.

Zeitweise, bevor die beiden Töchter auszogen, lebten sie mit drei Generationen unter dem Dach des einst winzigen Häuschens, an das immer wieder ein Stückchen angebaut wurde. "Das hat super geklappt", versichert Lore Hoffrichter, die in Leichlingen Schneiderin gelernt hat. Kleine Näharbeiten macht sie auch heute noch und auf dem Tisch steht eines ihrer Ikebana-Ge-stecke. Heute feiert das Eiserne Brautpaar zunächst mit den Nachbarn. Denn die Dorfgemeinschaft bedeutet beiden viel.

"Ich muss immer viele Bonbons einkaufen" , sagt sie. Nicht für eigene Enkel, die ausgeblieben sind, aber für die Stöckener Kinder, die im Haus immer willkommen waren. Hier wurde gespielt oder gemeinsam gebacken. Franz Hoffrichter hat zudem ringsum geholfen, wo handwerklich geschickte Hände gebraucht wurden. Seine große Leidenschaft ist der Fußball. Früher hat er selbst gespielt, bis vor einem Jahr war er bei jedem Bayer-04-Heimspiel im Stadion. Weil die Knie nicht mehr so mitmachen, sieht er sich jetzt zu Hause die Übertragungen an. "Er hat seinen eigenen Fernseher zum Fußballgucken", sagt seine Frau. So gibt es jedenfalls nie Streit ums Programm. Mit Freunden und Familie soll es eine zweite Feier geben.

(mkl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort