Leichlingen Herzhafte Variante versüßt Bratapfelfest

Leichlingen · Das Fest ist zum festen Termin im Veranstaltungskalender der Blütenstadt Leichlingen geworden. Es hatte 1997 Premiere und wird jährlich am ersten Adventswochenende im Alten Stadtpark an der Montanusstraße veranstaltet.

 Christine Weber und Anne Kröger mit Team hatten wie immer viel zu tun. Hier zeigen sie die süße Variante der Äpfel.

Christine Weber und Anne Kröger mit Team hatten wie immer viel zu tun. Hier zeigen sie die süße Variante der Äpfel.

Foto: Miserius

Das Bratapfelfest markierte am Wochenende zum 20. Mal den Start in den Advent. An 45 Ständen gab es aber nicht nur süße Bratäpfel, sondern auch erstmals eine deftige Variante, zubereitet von Sebastian Lemmer. Die Idee dazu stammte von Bürgermeister Frank Steffes.

Der hatte Lemmer, seinem Vereinskameraden vom Festkomitee Leichlinger Karneval, vorgeschwärmt, wie toll die herzhafte Variante ankomme, wenn er sie zu Hause zubereite. Lemmer ließ sich das Rezept geben und wandelte es um. Beim Fest gingen 1000 vorbereitete Portionen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Auch Kämmerer Thomas Knabbe war begeistert. "Das bleibt kein einmaliges Angebot", versprach Lemmer strahlend vor Freude, weil seine Bratäpfel "Himmel un Äd" - mit gerösteter Blutwurst, Stampfkartoffeln und Zwiebelsauce - so gut ankamen. Neben weiteren kulinarischen Köstlichkeiten wurden allerlei Kunsthandwerk- und Dekorationsartikel angeboten und alles, was vorweihnachtliche Stimmung verbreitete. Zudem hatte der Wirtschaftsförderungsverein (WIV) Leichlingen zum verkaufsoffenen Sonntag eingeladen.

Zur Eröffnung am Samstag sang der Männergesangverein MGV Quartettverein Obermitte unter Leitung von Heinrich Witprächtiger. In seiner Eröffnungsansprache wies Bürgermeister Frank Steffes auf den Leichlinger Apfel als Besonderheit hin und verlas ein Gedicht von Georg Wilhelm Otto von Ries mit dem Titel "Lob dem Apfel". Darin heißt es unter anderem: "Äpfel sind die beste Speise für zu Hause, für die Reise." Für ihre Reise von Mönchengladbach nach Leichlingen brauchte "Engel" Christina Roy (39) zwar keine solche Stärkung, sondern verteilte die Äpfel aus heimischem Anbau kurz nach dem offiziellen Start an die Besucher.

Die Engelrolle übernimmt sie schon seit mehr als 15 Jahren, bis vor drei Jahren war Alt-Bürgermeister Karl Reul stets als Nikolaus an ihrer Seite. Dass sie die Aufgabe auch nach dessen Tod weiter ausübt liegt daran, dass sie ihr so viel Freude bereitet. "Es ist toll, die strahlenden Augen der Kinder zu sehen, sobald sie die Engel erblicken", beschrieb die gebürtige Leichlingerin, die zum ersten Mal ohne die Freundin unterwegs war, weil diese keine Zeit hatte.

Zum ersten Mal war auch die Katholische Grundschule Kirchstraße mit einem Stand vertreten. Im Vorfeld hatten alle 200 Schüler zu Hause gebacken, so dass 1400 Tüten mit Plätzchen gefüllt werden konnten. Mit dem Erlös sollen einerseits Klassenfahrten finanziert, andererseits das Kinderhospiz in Wuppertal unterstützt werden, informierte Stefanie Richrath, Vorsitzende der Schulpflegschaft. Hobbyimker Christian Kaltenbach aus Leverkusen verkauft seine Bienenprodukte schon seit sechs Jahren in Leichlingen. Dort gefalle es ihm so gut, weil es "so klein und gemütlich ist." Große und anonyme Märkte meide er, fügte er hinzu.

(gkf)
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