Leichlingen Häuser ganz aus Holz - made in Leichlingen

Leichlingen · Der Zimmerermeister Gerd Ribbeck baut mit seinem Team Wohnhäuser, die ausschließlich aus Holz bestehen - selbst die Schrauben, die für Zusammenhalt sorgen, sind aus Hartholz.

 Zimmerermeister Gerd Ribbeck auf einer seiner Massivholzhaus-Baustellen. Er kann sich auch vorstellen, Bürogebäude in der Art zu bauen

Zimmerermeister Gerd Ribbeck auf einer seiner Massivholzhaus-Baustellen. Er kann sich auch vorstellen, Bürogebäude in der Art zu bauen

Foto: Ribbeck

Gerade einmal ein gutes Dutzend Häuser dieser Bauart stehen aktuell in Nordrhein-Westfalen, schätzt der Leichlinger Zimmerermeister Gerd Ribbeck. Mindestens eines aber kommt Anfang nächsten Jahres dazu: Ende Januar baut Ribbeck im Sürther Feld in Köln ein neues Massivholzhaus auf. Das Besondere daran: Alle Elemente sind komplett aus Holz, die Wände und Decken aus Nadelholz, die Schrauben, die das Ganze zusammenhalten, aus Hartholz.

Seit gut fünf Jahren hat sich der Zimmerer dieser Bauweise verschrieben, hat vielleicht sogar bald die Gelegenheit, ein derartiges Haus in Amerika zu errichten. Auch in Leverkusen liebäugelt ein Bauherr mit einem Massivholzhaus, muss aber noch das geeignete Grundstück finden.

Was treibt diese Menschen an, sich von hierzulande gängigen Baumaterialien wie Beton, Stein und Ziegel ab- und dem Holz zuzuwenden? "Für die meisten ist es der Wunsch, gesund ohne jegliche Chemie zu leben", sagt Gerd Ribbeck. Ein wesentliches Kennzeichen des Massivholzhauses ist die ausschließliche Verwendung von Holz. Weder Leim noch Metall finden sich in den Gebäuden, keine Folien in den Wänden.

"Die Wände sind feuchtigkeitsdurchlässig, in den Häusern wird niemals Schimmel entstehen", betont der Zimmerermeister. Unter ökologischen Aspekten führen die Freunde des Massivholzhauses an, dass es aus einem nachwachsenden Rohstoff und energieeffizient hergestellt wird. Was vom Hausbau übrigbleibt, kann mindestens als Holzpellet zum Heizen wiederverwendet werden.

Beim Gedanken an ein Holzhaus stellt sich vielen jedoch auch die Frage nach dem Brandschutz. Die Antwort überrascht: Studien in Japan haben ergeben, dass es schlechter brennt als sein Pendant aus anderen Materialien, weil bei Feuer eine natürliche Holzkohle-Dämmschicht entsteht, die das Abbrennen verlangsamt. Wer in den Süden der Republik schaut, findet dort deutlich mehr Massivholzhäuser als weiter nördlich, die traditionellen Schwarzwaldhäuser der vergangenen Jahrhunderte sind Vorgänger der heutigen Gebäude.

Gerd Ribbeck aber will sich künftig nicht nur auf den Bau von Wohnhäusern beschränken: "Ich kann mir diese Bauweise auch für Bürogebäude und Kindergärten vorstellen", sagt der Zimmerermeister.

Wenn der Leichlinger im Januar das Haus in Köln errichtet, wird es indes ziemlich schnell gehen: Für den Aufbau rechnet er mit rund einer Woche. Danach kann der Hausherr mit dem Innenausbau beginnen. Und selbst wenn der sich dabei in Bad und Küche für Fliesen und in anderen Räumen für Tapete an den Wänden entscheidet, behält das Gebäude die Eigenarten des Massivholzhauses.

(inbo)
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