Leichlingen Großbrand-Übung in Glüder

Leichlingen · Die Leichlinger Feuerwehr betreibt eine intensive Nachwuchsarbeit. Ein ganzes Wochenende übten die jungen Feuerwehrleute bei einem Großbrand in Glüder das Retten und Löschen. Anstrengende zwei Tage, aber die 30 Mädchen und Jungen machten engagiert mit. Eine erste Bilanz.

Jugendfeuerwehr übt in Glüder
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Jugendfeuerwehr übt in Glüder

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Katharina Jankowski (12) und Felix van Holt (15) wirkten am Sonntagmorgen ein wenig müde, aber waren doch aufmerksam bei der Sache: die beiden Schüler nahmen an der Großübung der Leichlinger Jugendfeuerwehr teil, die bereits am frühen Samstag begonnen hatte.

Und das war ein harter Einsatz, zwar gab es Pausen, doch selbst tief in der Nacht wurden die Kinder zum Einsatz gerufen. Und allesamt Einsätze, wie sie die "Großen" von der Freiwilligen Feuerwehr selbst im "wirklichen Leben" auch haben. Das Finale fand statt, als die Kinder eigentlich schon an einen gemütlichen Sonntag gedacht hatten.

Doch es sollte anders kommen als gegen neun Uhr der "Alarm" kam: Brand mit eingeschlossenen Personen. Die Jugendfeuerwehr eilte mit 30 Jugendlichen und knapp 20 Helfern nach Solingen-Glüder. Im Tal der Wupper brannte dort das ehemalige "Landhaus Glüder". Und ob müde oder nicht müde, die Jungs und Mädels mussten "ran". Drehleiter, Tanklöschfahrzeug, der komplette Fahrzeugpark wurde in Bewegung gesetzt.

Wieden lobte: "richtig gute Leute"

An der ehemaligen Gaststätte qualmte es, Flammen schlugen hoch, wer es nicht wusste, dachte: Großbrand. Den hatten die Feuerwehrleute selbst erzeugt, Sebastian Stepkowitz betätigte sich als Feuerwerker, hüllte den Komplex in Nebel, heizte einem Feuer ein, und im Inneren konnte man vor Nebel seine Hand vor Augen nicht sehen. Einzig die Hilferufe fehlten. Drinnen wartete das Opfer Björn Bürger (13) gemeinsam mit drei Puppen auf seine "Rettung". Unter Leitung von Frederic Wieden, der mit seinen Kollegen das Übungswochenende lange vorgeplant hatte, ging es zum Einsatz. Alles lief gut, "die machen alles richtig, gute Leute", lobte der seine Jugend, die vielleicht später in die reguläre Wehr wechselt. Auch Stadtbrandmeister Ronald Hillbrenner beobachtete das Geschehen, ließ sich informieren und nickte zufrieden mit dem Kopf.

Für den Nachwuchs ging damit eine ganze Serie von Einsätzen zu Ende. Tagsüber gab es einen Verkehrsunfall als Einsatz, eine Bergung, und als alle dachten, die Übung sei gelaufen, ging es zu einer nächtlichen Personensuche nach Solingen. Um drei Uhr dann schreckte ein Brandalarm alle aus dem Schlaf. Ein Fehlalarm, denn auch solche Situationen sollten die Jungs und Mädchen kennenlernen.

Die Oma in Polen ist bei Feuerwehr

"Das war mal etwas anderes als sonst, richtige Einsätze", lobte Katharina Jankowski das Programm des Übungswochenendes, das mit den Kollegen aus Burscheid durchgeführt wurde.

Sie ist mit Begeisterung dabei. Und warum? "Meine Eltern finden das auch gut, und meine Oma in Polen ist auch bei der Feuerwehr". Ähnlich bei Felix van Holt, der Bekannte hat, die ebenfalls bei der Wehr sind. So kam er selbst dazu. Die beiden können sich gut vorstellen, nach der Zeit bei der Jugendfeuerwehr bei der Freiwilligen Feuerwehr weiter zu machen. Und das Opfer Björn Bürger lobte: "Ich habe mich bei den Feuerwehrkameraden sehr sicher gefühlt".

(RP)
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