Leichlingen Funchal-Brücke: Symbol toller Freundschaft

Leichlingen · Bei der Enthüllung des Namensschildes wurde über viel Positives und über Rückschläge der Städtepartnerschaft berichtet.

 Das war den Vertretern des Freundeskreises Funchal und Bürgermeister Frank Steffes ein Gläschen Madeira-Wein wert: das neue Funchal-Brückenschild an der Wupperbrücke.

Das war den Vertretern des Freundeskreises Funchal und Bürgermeister Frank Steffes ein Gläschen Madeira-Wein wert: das neue Funchal-Brückenschild an der Wupperbrücke.

Foto: Uwe Miserius

Lange hatte sie zuletzt ohne Namen dagestanden: die mit ihrem knallblauen Geländer auffällige Leichlinger Funchal-Brücke, über die die Montanusstraße führt. Jetzt endlich bekam sie auch offiziell wieder ihren Namen zurück, indem Dieter-Nikolaus Schmitz, Vorsitzender des Freundeskreis Funchal/Madeira, das neue Namensschild enthüllte. Gefeiert wurde das stilecht mit echtem Madeira-Wein.

Bereits seit 1996 befinden sich Leichlingen und die portugiesische Inselstadt Funchal in einem partnerschaftlichen Verhältnis. Die Feuerwehrleute der beiden Städte ebneten dafür den Weg. Schon zehn Jahre zuvor pflegten sie eine enge Freundschaft und trafen sich gewissermaßen, so oft es nur möglich war. Damit reiht sich die Blütenstadt seit fast 20 Jahren in eine Liste mit durchaus namenhaften Großstädten ein - Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien oder Kapstadt, Südafrika, sind da nur zwei Beispiele. Jedes Jahr organisieren Dieter-Nikolaus Schmitz und seine 95 Mitglieder eine Fahrt auf die Insel im Nordatlantik, um ihre Freunde dort zu besuchen und Leichlingern die Mentalität näher zu bringen. "Madeira ist eine Insel mit vielen armen Menschen. Dort kennen sie keine Mittelschicht", erzählte Schmitz jetzt am Rande des Enthüllungstermins: "Wenn man dorthin kommt, fühlt man sich dennoch sofort als Gast - wie ein vollwertiges Familienmitglied. Man merkt in dem Moment nicht, ob derjenige arm oder reich ist."

Mit 100 Euro bezuschusst der Verein im Gegenzug Menschen aus Funchal, die auf einen Besuch in die Blütenstadt kommen wollen. Häufig, so erzählte Schmitz, müssen die Bewohner ein bis zwei Jahre sparen, ehe sie sich eine Reise in ihre deutsche Partnerstadt endlich leisten können. Doch es ist nicht alles rosarot: Noch vor einigen Jahren war der Austausch, gerade mit der Realschule an der Wupper, sehr intensiv. Seitdem Lothar Becker dort den Posten des Schulleiters abgab, liegt diese Verbindung jedoch auf Eis. Das, wünscht sich Schmitz, solle in Zukunft doch bitte wieder anders werden.

Der wohl bekannteste Sohn der Stadt Funchal ist übrigens der mehrfache Weltfußballer Cristiano Ronaldo. In der Champions League kommt er in ganz Europa herum, auch in Nordrhein-Westfalen war der begnadete Kicker schon mehrere Male. Aber ob er wohl Leichlingen kennt? "Das glaube ich nicht. Der schwebt in anderen Sphären", kommentierte Schmitz diesen Gedanken lachend.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort