Leichlingen Ein Traumgarten - ganz ohne Rasen

Leichlingen · Kirsten und Thomas Siefer besitzen einen Garten gänzlich ohne Rasen. Dafür aber mit Atelier und asiatischem Flair.

 Kirsten und Thomas Siefer gewährten Gartenliebhabern Einblicke in ihr grünes Refugium, das ganz ohne Rasen auskommt, dafür aber eine schöne Mischung aus heimischen Gewächsen und einem Hauch Asien bietet.

Kirsten und Thomas Siefer gewährten Gartenliebhabern Einblicke in ihr grünes Refugium, das ganz ohne Rasen auskommt, dafür aber eine schöne Mischung aus heimischen Gewächsen und einem Hauch Asien bietet.

Foto: uwe Miserius

Vor rund sieben Jahren sind Kirsten und Thomas Siefer nach Leichlingen gezogen. Die Liebe brachte sie ins Bergische. Sie bauten sich ein Haus - noch dazu ein wunderschönes. In hellen Holztönen und mit tiefen Fenster steht es im Rominterweg.

Doch weil das Glück für viele Hausbesitzer ohne einen tollen Garten nicht perfekt wäre, machte sich das Paar alsbald an die Verwirklichung ihres eigenen Paradieses. Ein Vorhaben, das ihnen hervorragend gelingen sollte.

Am vergangenen Samstag durften Menschen aus der Region einen Blick erhaschen. Einen Blick, der ansonsten durch eine hohe, aus Massivholz bestehende Mauer verwehrt bleibt. Die kleine Gartentür in dem hohen Sichtschutz ist nur angelehnt, der erste Blick ins Innere: Da klappt dann schon mal die Kinnlade herunter.

Aus feinem Buntkies sind Wege ausgelegt. Sie führen vorbei an Arealen, die mit zumeist heimischen Blumen- und Pflanzenarten bestückt sind. Rasen gibt es nicht. "Wir wollten keinen Rasen mehr mähen": die verschmitzt vorgetragene, aber ernst gemeinte Begründung von Thomas Siefer. Im pinken Hemd, an dessen Hemdausschnitt eine Brille hängt, sticht er zwischen den größtenteils dunkelgrünen, braunen und grauen Farbtönen heraus. Ein halbes Jahr, erzählt er, habe das Anlegen des Gartens gedauert. Ein Fakt, der angesichts der Größe des Rückzugsortes fast ein wenig untertrieben scheint. "Für das Grobe bin ich zuständig, meine Frau ist die eigentliche Gärtnerin", betont er lächelnd. Wenn es etwas zu schleppen gelte, komme er ins Spiel. "Für meine Frau ist das Entspannung, für mich Arbeit."

Sein ganz persönliches Paradies im grünen Refugium des Paares ist ein Gartenhaus. Wobei das Wort Gartenhaus auf ein relativ kleines, leicht schiefes Häuschen hinweisen würde. Das Gartenhaus der Siefers aber ist massiv, nahezu vollständig verglast. Es fungiert als Atelier für den Teilzeit-Künstler, dessen Werke zum Beispiel im Leichlinger SinnesWald zu sehen sind.

Im Innern: ein schwenkbarer Kamin, eine Bar, Sitze aus rotem Leder. In der Ecker steht ein Kicker, auf der gegenüberliegenden Seite sind Farbdosen in einem Regal feinsäuberlich sortiert.

Um zum Atelier zu gelangen, muss zunächst ein Höhenunterschied überwunden werden. Im Grunde besteht der Garten aus drei Ebenen. Das Wohnhaus stellt dabei die höchste der Ebenen dar. Ein solch großer Garten lässt auf eine Menge Arbeit schließen. "Für die Größe ist es eigentlich wenig, aber es fällt natürlich immer wieder etwas an", berichtet der 58-Jährige.

Einige Meter von ihm entfernt steht seine Frau vor dem Wohnhaus und plaudert. Die kleine Terrasse grenzt ein rund 18 Meter langes, zehn Zentimeter tiefes Wasserbecken ab. Seerosen schwimmen, Wasserläufer laufen darauf herum. "Es sind auch schon Menschen dort hineingetreten", erzählt die Heilpraktikerin.

Sie schaut zu einer goldenen Buddhafigur hinüber. Die - und der Bambusstrauch dahinter - hätten es nur auf Wunsch ihres Mannes in den Garten geschafft, ansonsten beschränke sie sich auf heimische Pflanzen, die die Rundungen des Gartens betonten - bevorzugt handele es sich dabei um Stauden. Die seien pflegeleicht, und haben noch einen großen Vorteil, erzählt die Leichlingerin: "Ich liebe es, im Frühjahr zu sehen, wie der ganze Garten explodiert."

(RP)
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