Leichlingen Das Verschwinden von Kater Rusty gibt Rätsel auf

Leichlingen · Seit neun Tagen ist der Kater vermisst. Seine Besitzerin vermutet, dass Unbekannte und falsch verstandene Tierliebe dahinterstecken.

Rusty ist weg. Spurlos verschwunden. Das haben wohl auch zahlreiche Autofahrer und Passanten festgestellt, die im Bereich der Zugunterführung an der Molkestraße unterwegs sind. Denn dort liegt Rusty gerne und beobachtet das Treiben. Manchmal stolziert er herum oder wartet mit Fußgängern auf eine Grünphase der Ampel, um die Straße zu überqueren.

Seit inzwischen mehr als einer Woche ist der rötliche Blickfang verschollen. Zwar genießt er seit vielen Jahren ein Leben als "Freigänger". Aber so lange war er noch nie von zu Hause weg. Und Rusty hat bereits 15 Jahre auf dem Katzenbuckel. "Er war immer in Rufweite, lag meistens auf dem Balkon oder vor unserem Mehrfamilienhaus", sagt Ramona Kierspel. In ihrer Familie ist der Kater fester Bestandteil, seit er im zarten Alter von zwölf Wochen dazustieß. Nun allerdings ist Rusty seit Montag voriger Woche vermisst. "Tierärzte, Tierheime und Tierschutzvereine wissen Bescheid", berichtet die Leichlingerin. Auch in sozialen Foren im Internet machte sie das Verschwinden publik.

Sie hat den Verdacht, dass Rusty nicht freiwillig verschwunden ist. Denn vorausgegangen seien seltsame Vorgänge. Alles habe vor zweieinhalb Wochen begonnen. Sonntags habe eine Nachbarin berichtet, dass zwei Frauen (eine ältere, eine jüngere) sowie ein Kind im Treppenhaus saßen und den Kater durch die Katzenklappe in der Wohnungstüre gefüttert hätten. Nachdem die Unbekannten angesprochen worden seien, hätten sie gedroht Kierspel anzuzeigen, weil das Tier verwahrlost sei. Kurz darauf waren die Unbekannten ("Meine Nachbarn konnten die Personen überhaupt nicht zuordnen") verschwunden.

Aber Kierspel geht davon aus, dass die ungebetenen Gäste mit weiteren Vorfällen rund um ihr Haus zu tun haben: Kurz darauf habe eine Nachbarin beobachtet, wie eine ältere Frau sich nach Rusty gebückt habe; wenige Tage später habe jemand Katzennassfutter rund um das Haus verteilt. "Super Idee bei 30 Grad im Schatten", kommentiert Kierspel ironisch. Einen Tag später - am Montag, 12. September - kehrte seine Besitzerin abends von der Arbeit zurück, aber Rusty kam nicht wie sonst im Galopp zum Auto gerannt. "Mir wurde ganz schlecht", sagt seine Besitzerin.

Seitdem ist der Kater unauffindbar. Kierspel vermutet hinter dem Verschwinden falsch verstandene Tierliebe, weil die unbekannten Personen womöglich glauben, dem Kater gehe es nicht gut. "Angesichts der gehäuften Vorfälle rund um unser Haus kann es nur so sein, dass diese Leute mit Rustys Verschwinden zu tun haben", sagt Kierspel. Das mit der Verwahrlosung sei indes völler Humbug: "Rusty ist sehr alt, und er ist krank." Und die Krankheit des Katers mache das Verschwinden umso brisanter: "Denn er benötige lebensnotwendige Herzmedikamente", sagt Kierspel.

Die Hoffnung auf ein gutes Ende hat sie längst nicht aufgegeben: Erst gestern hat sie Zettel in der Stadt aufgehängt, um auf Rustys Verschwinden hinzuweisen.

(RP)
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