Leichlingen Chor präsentiert sich international
Leichlingen · Das Freibad wirkte am Wochenende wie ausgestorben. Dafür tobte auf dem Nachbargelände Am Schulbusch der Bär. Dort feierte der Gemischte Chor Germania an zwei Tagen sein Sommerfest. In diesem Jahr stand es unter dem Motto "Germania weltweit" - Hinweis auf das internationale Liedgut samt Konzertprogramm, zugleich aber auch auf das internationale Getränke- und Speise-Angebot.
Cocktails wurden etwa im spanischen Zelt serviert, Tsatsiki im griechischen Unterstand und Reibekuchen unter deutschem Dach. Im Zelt von Brasilien verkaufte Gertrud Schwamborn Produkte aus eigener Herstellung für den Verein "Opam", der sich das Motto "Bildung statt Armut" auf die Fahne geschrieben hat. Besonderer Clou: Das Kassenzelt, in dem Germania-Sängerinnen die Bons verkauften, war unter Schweizer Flagge eingerichtet. "Wenn die Schweizer eins können", sagte Vorsitzender Richard Kuntze, "dann ist es, mit Geld umgehen."
Es sei schön, in Leichlingen zu leben, auch oder gerade wegen der vielen Unruhen in aller Welt, erklärte der Vorsitzende bei der Eröffnung des Festes an der Seite von Bürgermeister Frank Steffes. Diese Unruhen, ergänzte Steffes, sollten niemanden davon abhalten, weiterhin die Traditionen zu pflegen.
Die Gastchöre - wie der Männergesangverein (MGV) Herscheid und der Frauenchor Metzholz - hatten ihr Liedgut weitgehend auf das Jahresthema abgestimmt. So unternahmen die Männer mit ihrem Dirigenten Joachim Niemeyer eine musikalische Reise durch Europa. "Ein Lied aus England ist nicht dabei", scherzte Niemeyer. "Das ist gut, denn dann brauchen wir es auch nicht streichen." Europa-Politiker Herbert Reul - ebenfalls unter den Gästen - lachte ob dieser Anspielung auf den "Brexit".
Am Sonntag gab es ein Stelldichein diverser Chöre aus der näheren Umgebung. Der Germania-Chor selbst wirkte nicht mit. Alle Aktiven halfen, damit genügend Geld in die Kasse kam. Die Einnahmen sind für das 125-jährige Jubiläumsjahr bestimmt, das der Chor im nächsten Jahr feiert. Ein genaues Programm gibt es bislang noch nicht. "Vermutlich wird es ein Ausschnitt aus 125 Jahren Chormusik", verriet Kuntze.
