Leichlingen Bürgerbüro Witzhelden: Kunden sehen kürzere Öffnungszeiten gelassen

Leichlingen · Auf die Reduzierung der Öffnungszeiten das Bürgerbüros im Höhendorf reagieren Nutzer vor allem mit Verständnis.

 Bitte eintreten: Nicole Buchfeld nahm gestern eine Ummeldung in Witzhelden vor.

Bitte eintreten: Nicole Buchfeld nahm gestern eine Ummeldung in Witzhelden vor.

Foto: Ralph Matzerath

Einfach hin und alles erledigen, was gerade Bürokratisches anfällt? So einfach sei das nicht, wenn man in Witzhelden aufs Amt möchte. "Ich muss immer nachschauen, wie die Öffnungszeiten sind, und dann muss man sich die Zeit freischaufeln, um herzukommen. Aber heute hat alles gepasst", sagt Nicole Buchfeld.

Sie muss gestern kurz warten auf einem der vier Stühle vor der Türe, hinter der eine Mitarbeiterin des Bürgerbüros ihrer Arbeit in der Witzheldener Nebenstelle der Verwaltung nachgeht. Künftig, so hat es der Stadtrat beschlossen, ist der Platz nur noch an zwei Tagen besetzt: dienstags (14 bis 17.30 Uhr), mittwochs (9 bis 12 Uhr). Freitags öffnet die Eingangstüre an der Solinger Straße 8 künftig nur noch für Kunden der Raiffeisenbank. Die Nebenstelle bleibt geschlossen. "Wenn man es braucht, hat es zu, und man muss nach unten in die Stadt", kommentiert Buchfeld die Reduzierung der Zeiten. Aber sie ergänzt noch, dass sie gerne in Witzhelden lebt.

Ohnehin sieht manch Kunde die Entscheidung mit Gelassenheit. "Ich habe immer Verständnis dafür, dass gespart wird", sagt eine Frau, bevor sie im Büro verschwindet, um einen Reisepass für ihre Tochter zu beantragen. Sie ergänzt noch: "Aber zwei Tage pro Woche sollte hier schon geöffnet bleiben." Ob dieser Wunsch Wirklichkeit wird, wird sich erweisen. "Wir wollen diesen Service aufrechterhalten", sagt Bürgermeister Frank Steffes dazu. Sollte sich aber zeigen, "dass er nicht genutzt wird, dann müssen wir noch einmal darüber reden." Schon jetzt war vonseiten der Stadtverwaltung angeregt worden, nur noch dienstags zu öffnen. Die Politik hatte sich aber auf den Kompromiss verständigt, dass wöchentlich einmal vormittags und einmal nachmittags geöffnet werden soll.

Durch die neue Regelung sollen die sieben Mitarbeiter des Bürgerbüros (drei Vollzeit, vier Teilzeit) mehr Zeit haben, dem hohem Arbeitsaufkommen im Rathaus nachzukommen. Dort habe es sich vor allem mittwochs und freitags negativ auf die Wartezeiten von Kunden ausgewirkt, dass eine Kollegin nach Witzhelden abberufen wurde, die dort zudem oftmals nur recht wenig zu tun gehabt habe.

Solchen Argumenten kann Iris Brüning durchaus etwas abgewinnen. "Wenn es die Auslastung hergibt, dann macht es Sinn, die Öffnungszeiten zu reduzieren", sagt sie. Sie ist gemeinsam mit ihrem Sohn Eric da: Er benötigt ein erweitertes Führungszeugnis für seine Ausbildung. Aber ihr Kommen sei eher eine Ausnahme: "Wir sind zum ersten Mal hier. Bisher hat es sich immer so ergeben, dass wir alles in der Stadt erledigt haben", verrät Iris Brüning.

(RP)
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