Leichlingen Brandschutzplan: Lob, Fragen und Kritik

Leichlingen · Warum beruht der Brandschutz-Bedarfsplan auf Daten, die zum großen Teil drei Jahre alt sind? Der rund 240 Seiten starke Bericht, der unter anderem die Schlagkraft der Feuerwehr analysiert und Anschaffungen für die kommenden fünf Jahre auflistet, war jetzt auch im Stadtrat noch einmal Thema. Und die "Frische" seiner Zahlen bot einigen Ratsherren Anlass zu Nachfragen.

Bürgermeister Ernst Müller lobte zunächst das in enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und dem Bonner Ingenieurbüro Forplan entstandene Datenwerk. Die Ratsmitglieder gaben am Ende auch einstimmig "grünes Licht".

Doch das heißt nicht, dass damit alle wunschlos zufrieden gewesen wären. So bemängelte Dr. Reinhard Schüren (SPD), ein laut Plan für 2014 als Anschaffung vorgesehenes Löschfahrzeug in Oberschmitte verfüge im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht mehr über Allradantrieb, und sein Tank fasse 1500 Liter weniger. Gerade beim schnellen Einsatz auf einem der 13 Bauernhöfe in dem Gebiet sei Allradantrieb angesichts der im Winter oft nicht geräumten Wirtschaftswege aber unverzichtbar. Es war auch Schüren, der ebenso wie Dominique Rondé (CDU) das Alter der erhobenen Daten hinterfragte. "Im Bericht wird eine Absauganlage als fehlend angeführt, die seit diesem Jahr vorhanden ist", bemängelte der Christdemokrat. Auch die Mitgliederzahl der Feuerwehr sei in Wahrheit inzwischen höher als im Plan angegeben.

"Wir haben 2009 mit dem Werk angefangen", erläuterte Müller. Dessen Fertigstellung habe sich dann zwar immer wieder verzögert, als Entscheidungsbasis sei es aber trotz älterer Daten vollkommen geeignet. So viel habe sich seit 2008 schließlich nicht verändert.

Das sieht Rondé anders. Gestern legte er in einem anderen Punkt sogar noch einmal nach: So weise das Gutachten zwar ausdrücklich Besonderheiten im Gefahrenpotenzial bei Kliniken und Altenheimen in Leichlingen aus. "Aber was ist mit Biogas-Anlagen, die es in Leichlingen ja auch gibt. Sind die nicht besonders gefährdet?", fragt sich der CDU-Politiker.

In einem Punkt sei der Brandschutz-Bedarfsplan übrigens tatsächlich "brandaktuell", sagt Rondé: "Das Dienstfahrzeug des gerade erst abgetretenen Feuerwehrchefs Schmidtberg haben sie sofort aus dem Plan gestrichen."

(RP)
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