Leichlingen Besitzer: Sanierung Villa Kronenberg geht weiter

Leichlingen · Die Renovierungsarbeiten sollen in Kürze wieder starten. In Leichlingen stößt die Ankündigung indes auf Skepsis.

 Die Fabrikantenvilla Kronenberg: Viele Leichlinger sorgen sich um den Zustand des Gebäudes.

Die Fabrikantenvilla Kronenberg: Viele Leichlinger sorgen sich um den Zustand des Gebäudes.

Foto: uwe miserius

Die Fassade sieht noch genauso heruntergekommen aus wie vor drei Jahren, als es das letzte Mal hieß, die Villa Kronenberg auf der Hochstraße würde renoviert. Ärzte und Anwälte sollten damals dort schon bald ihre Büros beziehen können. Allein: Getan hat sich seither äußerlich sichtbar überhaupt nichts.

Das aber könnte sich demnächst ändern. Der Eigentümer der denkmalgeschützten Immobilie, der Steuerberater André Starsinksi aus Kamp-Lintfort, teilte auf Anfrage unserer Redaktion gestern mit, dass die Renovierungsarbeiten in Kürze weitergehen könnten. "Die Verzögerung hat sich durch ein Genehmigungsverfahren ergeben", sagte Starsinksi, ohne auf weitere Details einzugehen.

Für Andrea Murauer, Leiterin des städtischen Fachbereichs Bauen und Wohnen, stellt sich die Situation derweil etwas anders dar: "Bereits 2012 wurde die denkmalrechtliche Erlaubnis erteilt, Fenster, Dach, Elektro- und Sanitäranlagen und die Heizung zu sanieren und die Fassade auszubessern", sagt sie. Wäre das umgesetzt worden, hätte das Amt informieren werden müssen. Im vergangenen Jahr gab es vor Ort ein erneutes Treffen mit Vertretern des Eigentümers und der Stadtverwaltung. Dabei ging es um die Frage, ob in der Villa Wohnungen eingerichtet werden dürften. "Das aber ist in einem Gewerbegebiet nicht möglich, die Voraussetzung sind dort nicht gegeben", erklärt Andrea Murauer.

Mit Büros hingegen habe die Verwaltung keine Probleme. Die Stadt hat trotz des schlechten Gebäudezustandes derweil keine Handhabe, gegen den Verfall einzuschreiten. "So schlimm es ist, der Zustand ist noch nicht so kritisch, dass wir eingreifen könnten", sagte die Fachbereichsleiterin. Es gebe enge juristische Voraussetzungen, jemanden zur Renovierung eines Hauses zu zwingen, die hier nicht gegeben seien.

Angesichts der langen Verzögerungen um die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes bereut es Frank Schmitz, Geschäftsführer der benachbarten Kronenberg Profil GmbH, dass sein Unternehmen die Fabrikantenvilla 2005 nicht aus der Insolvenzmasse der früheren Leichlinger Traditionsfirma Kronenberg gekauft hat.

"Damals hat uns der Insolvenzverwalter das Gesamtpaket mit den Produktionsgebäuden und der Villa zum Kauf angeboten", sagt Schmitz. Vor der Villa sei man aber zurückgeschreckt. "Dort müssten locker 1,5 bis zwei Millionen Euro investiert werden, das wollten wir damals nicht", erinnert sich der Geschäftsführer.

Heute wäre er froh, seine Firma hätte anders entscheiden. "Jeder bringt mit der Villa unser Unternehmen in Verbindung", beklagt Frank Schmitz das Aussehen des heruntergekommenen Gebäudes am Bahnhof. Im Nachhinein sei man zwar immer schlauer, abzusehen sei diese Entwicklung 2005 aber nicht gewesen.

(RP)
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