Leichlingen Beschluss: Mensa wird neben der Aula platziert

Leichlingen · Auch wenn über die Dimensionen noch zu reden sein wird: Der Standort für das neue Gebäude, das Mensa und Ganztagsräumlichkeiten beherbergen soll, ist endlich gefunden. Die Mitglieder des Sonderausschusses stimmten einhellig für die dritte vom Architekten Frieder J. Heinz erarbeitete Variante: Demnach wird der Baukörper zwischen der Aula und dem ersten, zur Realschule hin gelegenen Erweiterungsbau des Gymnasiums platziert.

Ein großer Vorteil dieser Lösung: Sie ermöglicht es, eine Verbindung zwischen Mensa und Aula herzustellen. Dadurch könnten sich Synergieeffekte ergeben, etwa durch neue Bewirtungsmöglichkeiten bei Veranstaltungen in der Aula. Die Mensa soll nach dem Vorschlag des Architekten eine klare, durchgänge Glasfront zur Straße hin erhalten. Zudem würde ein Innenhof entstehen, der in den Sommermonaten mitgenutzt werden könnte.

Die beiden anderen von Heinz aufgezeigten Varianten hatten praktisch keine Chance, verwirklicht zu werden. Ein Mensabau auf dem jetzigen Fahrradhof des Gymnasiums hätte zur Folge gehabt, dass Lieferfahrzeuge mit Waren über den Schulhof hätten fahren müssen. Bei einer Platzierung der Mensa vor Kopf der Hauptschule wären u.a. Extrakosten für den Abriss der dort befindlichen Hausmeisterwohnung entstanden. Zudem hätten die Ganztagsräume in Extra-Gebäuden untergebracht werden müssen.

Abzüglich von verschiedenen Fördermitteln blieben für die Stadt bei der nun beschlossenen Variante Kosten in Höhe von rund vier Millionen Euro, so die Berechnung des Architekten. Dies sei deutlich zuviel, urteilte Bürgermeister Müller mit Hinweis auf die angespannte Finanzlage der Stadt. Doch mit Flächenreduzierung könnte die Summe womöglich gesenkt werden.

Nachdem der Beschluss über den künftigen Standort des neuen Mensa- und Ganztagsgebäudes gefallen war, meldete sich ein erleichterter Jürgen Hildenbrand zu Wort. Der Direktor des Gymnasiums dankte den Ausschussmitgliedern ausdrücklich dafür, eine Entscheidung getroffen zu haben und verband dies mit der Bitte, so zügig weiter zu arbeiten. Hildenbrand unterstrich noch einmal, wie sehr die Zeit drängt und wie dringend zusätzliche Räume zur Verköstigung der Schüler und für den Ganztagsunterricht benötigt würden. "Uns steht das Wasser bis zum Halse. Sie glauben nicht, wie sehr der Ganztag zieht", berichtete der Schulleiter den Politikern. Allein fürs nächste Schuljahr hätten sich statt der erwarteten 116 neuen Schüler 160 Zugänge angemeldet.

LEICHLINGEN (ssc) In der neuen Mensa im Schulzentrum sollen die Speisen vor Ort frisch zubereitet werden. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Sonderausschusses mit großer Mehrheit aus. Sie entschieden sich folglich gegen die zweite Variante: eine Mensa, bei der das Essen geliefert wird.

Bürgermeister Ernst Müller und Schuldezernent Ingolf Bergerhoff hatten zuvor erfolgreich für diese Festlegung geworben. Beide hatten in einer einschlägigen Einrichtung das Essen getestet und für sehr gut befunden. "Eine Produktionsmensa ist zwar teurer, aber qualitativ besser", sagte Müller. Er verspricht sich davon einen höheren Absatz bei den ausgegebenen Essen. Überhaupt ist vorgesehen, dass in der neuen Mensa nicht nur Schüler aus dem Schulzentrum speisen. Auch Kindertagesstätten und Offene Ganztagsschulen in Leichlingen kämen als Abnehmer in Frage, eventuell auch Menschen, die in der Blütenstadt arbeiten und ihre Mittagspause in der Mensa machen.

Geeinigt hat sich der Ausschuss außerdem darauf, dass die Mensa von einer Einrichtung mit behinderten Menschen betrieben werden soll. Damit würde nicht nur ein Beitrag zur Integration geleistet. Der Landschaftsverband Rheinland fördert die Einrichtung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung mit einem Investitionszuschuss von 20 000 Euro pro Arbeitsplatz. Bei zehn Plätzen in der neuen Mensa könnte Leichlingen auf diese Weise immerhin eine Gesamtsumme in Höhe von 200 000 Euro "mitnehmen". Ob der von der Stadt vorgeschlagene Integrationsbetrieb "Die Kette" aus Overath die Mensabewirtschaftung übernimmt, ist noch offen. Auch die Angebote anderer integrativer Einrichtungen sollen geprüft werden.

(RP)
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