Leichlingen Bahn gibt sich gesprächsbereit

Leichlingen · Die Leichlinger Projektgruppe Bahnhof will in den kommenden Wochen Konzepte zu all den Punkten erarbeiten, bei denen sie mit der Deutschen Bahn über Kreuz liegt. Unterdessen schloss ein Bahnsprecher "unkonventionelle Lösungen" nicht aus.

Der Arbeitsauftrag für die Mitglieder der Projektgruppe Bahnhof ist klar: Die Streitpunkte mit der Deutschen Bahn im Hinblick auf den geplanten Umbau des Leichlinger Bahnhofs klar definieren, den Sachstand erarbeiten und dann in der nächsten Sitzung nach inhaltlichen Lösungen suchen. Darauf einigten sich die Mitglieder bei ihrer konstituierenden Sitzung am vergangenen Montag.

Gut eineinhalb Stunden getagt

Gut eineinhalb Stunden hatten sich Baudezernentin Barbara Hammerschmidt, Amtsleiter aus den zuständigen Bereichen sowie Politiker von CDU, SPD, FDP, Grünen, UWG und BWL über das gemeinsame Vorgehen im großen Sitzungssaal des Rathauses ausgetauscht. "In guter, konstruktiver Atmosphäre" sei das Gespräch gelaufen, betonte Barbara Hammerschmidt gestern. Ganz wichtig, denn das Gremium sei ja schließlich ins Leben gerufen worden, "weil wir als Stadt bei einigen Dingen, die den Umbau betreffen, mitbestimmen wollen". Und ist es nötig, einig aufzutreten.

Die Bahn hat unter anderem mit ihrem Plan, das Bahnsteigdach abzureißen und durch Wartehäuschen zu ersetzen, in der Blütenstadt für Ärger gesorgt. Aber auch dem behindertengerechten Zugang oder dem von der Bahn geplanten Verzicht auf Toiletten sollen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe widmen. Außerdem, so hieß es nach der Sitzung, sei es wichtig, dass die Bahn einen koordinierenden Ansprechpartner für alle Aspekte des Umbaus benenne.

"Den gibt es doch längst", argumentierte Bahnsprecher Gerd Felser gestern dagegen: "Erster Ansprechpartner sollte immer der Bahnhofsmanager sein, ansonsten der Regionalbereichsleiter." In Sachen Dachabbau könne er den Leichlingern aber nur wenig Hoffnung machen, ließ Felser durchblicken: "Wenn wir so einen Bahnhof anpacken, ist das Dach in der Regel fällig, weil es nach vielen Jahren im Betrieb einfach marode ist." Außerdem habe man selbst an großen Bahnhöfen mit Wartehäuschen gute Erfahrungen gemacht. Dennoch stellt der Bahnsprecher der Leichlinger Projektgruppe in Aussicht, man sei durchaus auch unkonventionellen Lösungen zugänglich: "Nur", schränkt er ein: "Oft scheitert das schlichtweg am Geld."

(RP)
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