Leichlingen Auf Irrwegen im Witzheldener Maisfeld

Leichlingen · In Witzhelden können sich Mutige in ein Labyrinth wagen. Es befindet sich in einem Testfeld neuer Maissorten.

 Das Werk wird mithilfe von Luftaufnahmen ständig überprüft. Mark Hielscher setzt dafür eine Drohne ein.

Das Werk wird mithilfe von Luftaufnahmen ständig überprüft. Mark Hielscher setzt dafür eine Drohne ein.

Foto: hielscher

Was machen eine Krabbe und ein Tintenfisch in einem Maisfeld? Sie bilden den Grundriss für ein Labyrinth, das durch die gut zwei Meter hohen Pflanzen führt. Ausgedacht hat sich das Landwirt Bernd Hielscher zusammen mit seinen Kindern. "Weil es so viel geregnet hatte, haben wir uns für das Thema ,Wasserwelten' entschieden", erzählt Isabelle Hielscher (19). Sie führt mit ihrem Bruder Mark (13) begeistert über die Irrwege in dem 250 mal 100 Meter großen Feld. Wer will, kann dabei die Fragen zu einem Quiz beantworten.

Es ist mittlerweile das 13. Maislabyrinth, das auf dem Hielscher Hof in Witzhelden zu erkunden ist. "Wir schneiden die Wege ins Feld, wenn die Pflanzen bauchhoch sind", erklärt Isabelle. Das Werk wird mithilfe von Luftaufnahmen überprüft. Mark setzt dafür eine Drohne ein.

Der Mais wird später an die Tiere auf dem Hof verfüttert. "Noch ist er nicht reif", sagt die 19-Jährige und schält von einem der Kolben die grünen Blätter ab. Das Innere ist schon als Maiskolben zu erkennen, aber weiß. "Es wird noch gelb", erklärt Isabelle Hielscher. Aber nicht so süß wie Mais, der in den Kochtopf kommt. Theoretisch könne man Futtermais auch essen, "aber er schmeckt nicht". Die 19-Jährige will in die Fußstapfen ihrer Eltern treten und ebenfalls Bäuerin werden. "Landwirtschaft macht mir Spaß", sagt sie. "Ich mag die Pflanzen und die Tiere." Im Herbst beginnt sie mit dem Studium.

Aus dem Labyrinth führt ein Seitenausgang zu den Ställen vom Hielscher Hof. Dort schnappt sich die Witzheldenerin den Kopf einer Kuh, die neugierig durch einen Zaun schaut, und kuschelt mit ihr. "Das ist Teddy", erklärt Isabelle. "Sie ist etwas ganz Besonderes." Zur Bestätigung erntet sie ein "Muh". In einem Außengehege sind die Kälber getrennt voneinander untergebracht, aber mit eigenen Schlafboxen. Auch sie kommen neugierig an den Zaun gestakst, lassen sich streicheln und hoffen, eine Portion Milch zu bekommen.

"Die ersten Tage müssen sie separat untergebracht werden, damit sie sich nicht anstecken, falls sie Krankheiten haben", erläutert die Witzheldenerin.

Und zurück geht es zum Feld mit dem Maislabyrinth. Einige Pflanzen fallen auf, weil sie rötliche Blätter haben. "Eine Firma testet hier immer ihre neuen Sorten." Genmais sei aber nicht darunter, versichert die 19-Jährige.

Wann geerntet werde, stehe noch nicht fest. "Das hängt vom Wetter ab."

Der Eintritt ins Labyrinth kostet 2,50 Euro. Es ist während der Öffnungszeiten des Käsehofladens (Krähwinkel 4a, Leichlingen-Witzhelden, Telefon 02174 748677) zu besichtigen: täglich von 9.30 bis 18.30 Uhr, sonntags indes erst ab 10.30 Uhr. Auf dem Hof sind außerdem Alpakas in einem Gehege zu sehen.

Videos zu dem Maislabyrinth und zu den Alpakas auf dem Hielscher Hof gibt es im Internet unter: www.rp-online.de/leverkusen

(sug)
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