Langenfeld Zwischen Kürbis-Kopf und Turbinen-Summen

Langenfeld · Langenfelder Herbstmarkt und Altweibersommer lockten viele tausend Besucher. Gestern kam der "Tag der Elektromobilität" hinzu.

 Beim Herbstmarkt war der Kürbis als Deko-Objekt begehrt. Bernd Steinbach hatte ihn in verschiedenen Ausführungen.

Beim Herbstmarkt war der Kürbis als Deko-Objekt begehrt. Bernd Steinbach hatte ihn in verschiedenen Ausführungen.

Foto: Matzerath

Die Leisen machten gestern lautstark auf sich aufmerksam: Gut zwei Dutzend Elektromobile begleiteten mit ihrem turbinenartigen Summen den Herbstmarkt. Vor der Stadthalle hatte Langenfelds Klimaschutz-Koordinator Jens Hecker den "Tag der Elektromobilität" ausgerufen. Viele hundert Interessierte informierten sich über Reichweiten, Preise und Ladezeiten der Elektrofahrzeuge. Wer eine Probefahrt unternahm, stieg mit einem Lächeln im Gesicht aus: Anders als bei Verbrennungsmotoren liegt das maximale Drehmoment bereits aus dem Stand heraus an. Das ergibt eine Beschleunigung, die der von Sportwagen in nichts nachsteht. Weitere Vorteile: Wer ein Elektrofahrzeug erwirbt, muss keine Kfz-Steuer zahlen - und parkt in Langenfeld überall kostenlos.

Während es am Nachmittag in den Gesprächsrunden auch um andere Formen umweltfreundlicher Mobilität ging - das Car Sharing etwa, bei dem sich mehrere Menschen ein Auto teilen - wollten es erstaunlich viele Herbstmarktgänger ganz genau wissen: "Ist so ein Elektroauto nicht viel teurer als konventionale Wagen - und wie weit kommt man damit?" Die Antworten: Da manche Hersteller Leasingmodelle für die Akkus anbieten, werden die Elektrofahrzeuge auch für Menschen mit kleineren Geldbeuteln erschwinglich - und manche Fahrzeuge kommen mit einer Stromladung bereits mehrere hundert Kilometer weit. "Die obligatorische Einkaufstour ist aber allemal drin", sagte Klimaschutz-Koordinator Jens Hecker. Der Eindruck beim "Tag der Elektromobilität": Langsam aber stetig kommen die Elektrofahrzeuge aus ihrer Nische heraus.

Ein paar Schritte weiter zahlte ein Ehepaar aus Reusrath für ihre Herbstdeko: einen Erntedank-Kranz aus Stroh für die Wohnungstür und ein Bund Rosen als Farbtupfer für den Esstisch. Sommer-Abschiedsmelancholie in Orange und Dunkelrot? Da schüttelte die Einkäuferin energisch den Kopf: "Ich mag den Herbst ganz besonders - wegen seiner Farben."

Am Stand von Bernd Steinbach vom Florhof aus Bergisch-Gladbach liefen Bischofsmützen, der handliche Maya-Mix und Enten-Kürbisse an diesem Wochenende besonders gut. "Die Menschen kaufen für die Herbstdekoration ein. Vor allem kleine Zierkürbisse sind da besonders gefragt." Die Feldfrüchte in Gelb-, Orange- und Rottönen halten laut Steinbach mindestens zwei Monate lang, bis sie von innen her faulig werden. "Bis zur Weihnachtsdeko kommen sie damit locker hin", sagte der Händler auf die Nachfrage einer Kundin.

Ansonsten konnten die Besucher des Langenfelder Herbstmarktes das vorzügliche Spätsommerwetter genießen und konnten sich in Ruhe entscheiden: Entweder an den Ständen Mützen, Schals und Socken für den Winter kaufen - oder an einem der durch blau-weiße Tischdecken geadelten Biertische Platz nehmen. Die rheinischen Getränkeanbieter verneigten sich so vom Herbstmarkt aus vor der Münchener Wiesn'. Beinahe einziger Unterschied: In Langenfeld war der zünftig bayrische Literkrug, die "Maß", mit neun Euro deutlich preiswerter als in den Zelten auf der Münchener Theresienwiese.

(dne)
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