Kreis Mettmann Zwerge und Riesen ausgeleuchtet

Kreis Mettmann · Die Taschenlampenführung lockte junge Besucher ins Neanderthal Museum.

 Julia Ackerschott führtemit Taschenlampe durch die Ausstellung.

Julia Ackerschott führtemit Taschenlampe durch die Ausstellung.

Foto: jd-

Rund 30 Kinder und ihre erwachsenen Begleiter erlebten die Sonderausstellung "Zwerge und Riesen - eine Frage der Perspektive" im Neanderthal Museum im wahrsten Sinne des Wortes in einem ganz anderen Licht: Bei der Taschenlampenführung blieb der Ausstellungsraum gänzlich unbeleuchtet. Nur im Schein der Taschenlampen führte Museumspädagogin Julia Ackerschott die Gruppe von Exponat zu Exponat. Mit einer Mischung aus kindgerechten Informationen für die Jüngsten und weiterführenden Details für deren Eltern gab sie einen Einblick in die verschiedenen Aspekte, die die Ausstellung aufgreift: von den Zwerge und Riesen in Mythen und Märchen über wissenschaftliche Fakten zum menschlichen Größenwachstum bis hin zu gängigen Stereotypen und Vorurteilen gegenüber besonders kleinen oder großen Menschen.

So lernten die Museumsbesucher unter anderem, dass Gene nur zum Teil die Körperlänge festlegen; Lebensbedingungen haben ebenfalls einen hohen Einfluss auf die Größe und die variierte schon zu allen Zeiten. Zwerg oder Riese? Dass die Einstufung nur eine Frage der Perspektive ist, konnten die Kinder selbst beim Erklimmen des Riesenstuhls und im Ameschen Raum erfahren. Das Ausprobieren und Klettern kam den Kindern nach den vielen Infos sehr recht. Eine Frage der Perspektive war auch die subjektive Einschätzung, ob Ausstellung und Führung interessant oder langweilig waren. Während die ersten jungen Museumsbesucher sich schon auf halber Strecke langweilten und erst beim Anblick einer in einem Schaukasten zum Thema Ernährung ausgestellten Fast-Food-Verpackung wieder aufmerksam wurden, nutzten andere s die Zeit nach der Führung, um einige Stationen der Sonderausstellung intensiver zu erkunden.

So beispielsweise Tobias (11) und Anabel (6), die mit ihrer Mutter ihre eigenen Oberschenkelknochen vermaßen und daraus ihre Körpergröße ableiteten. Bei Tobias wich der Wert gut 20 Zentimeter von seiner realen Größe nach unten ab, bei Anabel zehn Zentimeter. Dass die Berechnungsmethode auch den Wissenschaftlern nur Näherungswerte liefern kann, hatte Museumspädagogin Julia Ackerschott den Besuchern bereits zuvor erklärt.

(RP)
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