Arne Conrad "Wir bieten Hausaufgabenhilfe gratis"

Langenfeld · Im Langenfelder Verein "Soziale Brennpunkte" betreuen Schüler und Studenten Kinder und Jugendliche bei Schulaufgaben und Freizeit.

 Lehramtsstudent Arne Conrad ist Zweiter Vorsitzender des Vereins "Soziale Brennpunkte" in Langenfeld.

Lehramtsstudent Arne Conrad ist Zweiter Vorsitzender des Vereins "Soziale Brennpunkte" in Langenfeld.

Foto: RALPH MATZERATH

"Soziale Brennpunkte" - wie kommt ein Verein zu solch einem Namen?

Conrad Das erklärt sich aus der Entstehungszeit heraus. Gegründet wurde der Verein 1973 von Oberstufenschülern des Konrad-Adenauer-Gymnasiums unter Anleitung eines Lehrers. Zunächst trug das Hausaufgabenhilfe-Projekt den Namen "Euro-Team" und bekam von der Stadt Räumlichkeiten an der Königsberger Straße zur Verfügung gestellt. 1980 formierte sich das Euro-Team um und nannte sich nun "Arbeitsgemeinschaft soziale Brennpunkte". Später wurde daraus der Verein Soziale Brennpunkte e.V.

Der Begriff "Sozialer Brennpunkt" gilt als politisch nicht mehr ganz korrekt. Gab es schon mal Überlegungen, den Verein umzubenennen?

Conrad Ja, die gab es. Allerdings arbeiten wir seit 36 Jahren unter diesem Namen und sind so auch bei vielen bekannt. Durch eine Umbenennung könnten wir diesen Erkennungs- und Sympathiefaktor verlieren. Unser Programm heißt "Soziale Kinderstunde" - quasi ein Kompromiss zu einer Umbenennung.

Worin liegt der Schwerpunkt Ihrer Arbeit?

Conrad Bei der Hausaufgabenhilfe und der Unterstützung bei schulischen Problemen - akut in der Betreuung wie auch kontinuierlich in der Nachhilfe. Das Besondere: Unsere Angebote sind komplett kostenfrei. Zudem handelt es sich um eine "offene Tür", so dass statt fester Unterrichtszeiten eine flexible Anpassung an den Stundenplan und an Klausurphasen erfolgen kann.

Was unternehmen Sie noch so?

conrad Wir bieten auch eine Freizeitbetreuung an, in der unterschiedlichste Aktivitäten angeboten werden, wie etwa Spielen, Lesen, Basteln oder Kochen. Hinzu kommen Aktionstage oder Projektwochen mit Ausflügen. So haben wir Anfang des Jahres eine Ernährungs- und Fitnesswoche angeboten, die auf großen Anklang stieß. Generell versuchen wir stets den Fokus auf Bewegung und Nachhaltigkeit zu legen. Zudem haben wir engen Kontakt zum Mitmach-Zirkus, den wir jedes Jahr mit Betreuern unterstützen.

Wie sind Ihre Räumlichkeiten am Langforter Freizeitpark ausgestattet?

Conrad Wir haben eine kleine Küche, einen großen Betreuungsraum und einen kleineren Raum für die Einzelbetreuung. Das Büro wird momentan zu einer Art Ruheraum umgebaut. Für die Nachhilfe und das Lernen haben wir diverse Schulbücher und Arbeitsblätter. Umstellbare Tische und eine Tafel schaffen eine gute Lernatmosphäre. Die Nähe zum Freizeitpark nutzen wir, damit es nicht an Bewegung und frischer Luft mangelt. Für die Freizeitbetreuung stehen ein Kicker und verschiedene Spiele zur Verfügung, und es gibt auch eine Vielzahl von Mal- und Bastelmöglichkeiten.

Was sind das für Kinder, die zu Ihnen kommen?

Conrad Unser Verein dient als Anlaufstelle für alle Kinder und Jugendlichen von 6 bis 15 Jahren. Dabei spielt für uns keine Rolle, welchen sozialen Hintergrund die Familien besitzen. Wir wollen mit unserem Angebot natürlich auch diejenigen erreichen, die sich eine Betreuung oder Nachhilfe sonst nicht leisten könnten.

Wie groß ist Ihr Team?

Conrad Unser Team besteht aus 14 Mitgliedern - Schülern und Studenten, denen es Freude bereitet, sich ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit einzusetzen. Die Leitung wird von Nils Bradtke, dem ersten Vorsitzenden, und mir übernommen. Die tägliche Arbeit wird getragen von kreativen Ideen und Spaß an der Sache. Ohne eine solche Bereitschaft, würde der Verein in dieser Art und Weise nicht existieren.

Welche besondere Aktion planen Sie als nächstes?

Conrad Im Dezember feiern wir unser jährliches Nikolausfest mit den Kindern. Für die Osterferien planen wir eine Aktionswoche, in der täglich Outdoor-Aktivitäten stattfinden sollen. Diese Aktionswoche ist ebenfalls nur möglich aufgrund von Spenden und der ehrenamtlichen Mitarbeit der Betreuer. Für die Kinder ist sie komplett kostenlos.

THOMAS GUTMANN STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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