Langenfeld Wenn Jazz und Klassik gut harmonieren

Langenfeld · Das Programm von "Echoes of Swing" und "Concerto" vereinte Radetzkymarsch und Charleston.

Zwei Bläser, ein Schlagzeuger sowie ein Pianist des Swing-Ensembles "Echoes of Swing" treffen auf klassische Orchestermusiker des "Concerto Langenfeld". Das Ergebnis ist eine einzigartige Veranstaltung, die zeigt, dass nicht nur Jazz und Klassik gut zusammenpassen, sondern auch viel Freiraum für verspielte Arrangements und starke Eigenkompositionen lassen. Zum fünften Mal spielte das international bekannte, vierköpfige Ensemble "Echoes of Swing" in Langenfeld. "Wir sind eine Talentschmiede", sagte Edwin Pütz, der im Orchester Trompete spielt und als Moderator mit viel Humor durch die Veranstaltung führte. Seit 68 Jahren gibt es das Langenfelder Orchester, das von Susanne Pütz geleitet wird. In diesem Jahr feiert es mit dem neuen Dirigenten Lautaro Mura Premiere. Der 32-jährige Dirigent studiert seit zwei Jahren Dirigieren in Düsseldorf und hat zuvor schon viele Orchester in Chile dirigiert. Auch das Langenfelder Orchester, das sich unter seinem Dirigat musikalisch perfekt entfalten konnte, hat er im Griff. Mit bekannten Stücken wie dem Radetzkymarsch, "An der schönen, blauen Donau" sowie Stücke aus dem Ballett "Der Nussknacker" von Tschaikowsky überzeugte er mit seinem hohen musikalischen Niveau das Langenfelder Publikum.

Dem Thema Tanz widmete sich auch das Swing-Ensemble "Echoes of Swing" mit seiner aktuellen CD "Dance". Mit charmant-beschwingten Stücken aus den 20er, 30er und 40er Jahren, die zuweilen an Filmmusik erinnerten, wie "The Ballet of the dunes" von Chris Hopkins, "Original Dixieland One step" von 1917, einem Charleston im Dreivierteltakt oder dem brasilianischen Jazz-Stück "Diplomata", zeigte die vierköpfige Combo eigenwilligen, swingenden Jazz der Spitzenklasse. "Wir können nicht so gut Noten lesen wie das Langenfelder Orchester, deshalb tun wir einfach so", sagte Chris Hopkins und sorgte mit seinen Moderationen für zahlreiche Lacher.

Colin T. Dawson mit seiner Trompete, der Saxofonist Chris Hopkins, Bernd Lhotzky am Klavier und Oliver Mewes am Schlagzeug konzertieren seit 18 Jahren in unveränderter Besetzung quer durch Europa, über den Atlantik bis sogar auf die Fidschi-Inseln und zeigten auch in Langenfeld ausdrucksstarke Eigenkompositionen, zeitgemäß und virtuos aufbereitet. Für den Gänsehautfaktor sorgte die 22-jährige Violinistin Antonia Mallach, die mit viel Gefühl und brillanter Technik ein modernes Stück des estnischen Komponisten Avo Pärt interpretierte. Dass alle Musiker nicht nur die Liebe zur Musik verbindet, sondern auch ein gutes Team sind, bewiesen sie zum Schluss, als alle zusammen "Ragtime" klassisch und verjazzt harmonisch präsentierten. Das kam so gut beim Publikum an, dass es davon sogar noch eine weitere Zugabe gab.

(vg)
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