Langenfeld Wasserburg glänzt mit Charakterköpfen

Langenfeld · Der kasachische Künstler Andrey Noda holt die Ausstellungsbesucher von Haus Graven in seinen fröhlichen Alltag.

 Bevorzugt positive malerische Botschaften: Andrey Noda ist weit gereist, um in der Wasserburg Haus Graven auszustellen.

Bevorzugt positive malerische Botschaften: Andrey Noda ist weit gereist, um in der Wasserburg Haus Graven auszustellen.

Foto: Ralph Matzerath

Mittlerweile hat Langenfeld mehrere Orte, an denen regelmäßig hochwertige Kunst zu sehen ist. Einer davon ist die Wasserburg Haus Graven. Nach den schwarz-weißen Arbeiten von Mack, Gläsker und Cragg geht es jetzt sehr bunt in dem Baudenkmal zu. Bis zum 26. November sind dort die Arbeiten des Kasachen Andrey Noda unter dem Titel "Gesetz der bunte Schatten" zu sehen. Die Ausstellung kam diesmal nicht über eine Galerie, sondern über einen privaten Kontakt zustande.

Zu seiner Werkschau hatte der Künstler selbst die Reise über 5000 Kilometer von Almasy in Kasachstan bis Langenfeld auf sich genommen, um seine Arbeiten zu hängen und bei der Eröffnung dabei zu sein. Darüber freute sich die Schriftführerin des Fördervereinsvereins, Doris Wasserrab-Noelte, in ihrer Eröffnungsrede ganz besonders.

Ein Besucher fasste den Gesamteindruck der Arbeiten in passende Worte: "Das sind hier fröhliche und freundliche Bilder und mal nicht so etwas Beängstigendes, das Alpträume verursacht. Das tut richtig gut." In der Tat sind es freundliche Gesichter im bunten Kontext, die den Betrachter willkommen heißen. Manch eins könnte als Illustration einem Märchenbuch entsprungen sein. Bekrönte Häupter mit Weinglas, Luftballons, Kaffeetasse, im Zwiegespräch mit Vögeln oder Blumen erzählen von der Lebensfreude des Malers. Er beherrscht das kräftig Bunte so wie das Pastellige. Seine Charakterköpfe sind kantig, witzig, ein bisschen naiv und immer sehr farbenfreudig, ohne kitschig zu sein. Sie haben etwas von Hundertwasser, von Picasso, sind ein bisschen expressionistisch und ein bisschen kubistisch und ganz eigen. Sie sprechen die Sprache der russischen Seele.

Es ist der Alltag, der den Maler beschäftigt: der Freitag, an dem es Fisch gibt, die Nachbarn, die sich treffen und reden, die Wolken über den Häusern, Menschen mit Schirmen und Pusteblumen, Fische, Vögel, bunte Landschaften - kurzum eine Einladung, den Alltag freundlich zu betrachten. 35 Gemälde in Öl und Acryl sowie einige kleine Linoldrucke sind auf den beiden Etagen der Wasserburg zu sehen.

Andrey Noda wurde 1962 in Alma-Ata (heute Almasy)/Kasachstan geboren und studierte dort bis 1988 am staatlichen Kunstinstitut. Noda ist ein fleißiger, geradezu besessener Maler. Im Laufe von 25 Jahren hat er Tausende von Kunstwerken geschaffen, angefangen von Malerei über Skulpturen, Zeichnungen, Radierungen, Fotografien bis Keramik.

Er zeigte seine Arbeiten bisher in mehr als 30 Einzel- und 200 Gruppenausstellungen. Seine Arbeiten wurden darüber hinaus in großen internationalen Foren, auf Kunstmessen und in Auktionshäusern vorgestellt. Die Werke in der Wasserburg Haus Graven sind käuflich zu erwerben.

(RP)
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