Langenfeld Volker Kauder tritt für Religionsfreiheit ein

Langenfeld · Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hielt einen Vortrag in der Langenfelder Stadthalle.

 Vor der Langenfelder Stadthalle empfing die CDU-Bundestagsabgeordnete Michaela Noll ihren Fraktionschef Volker Kauder.

Vor der Langenfelder Stadthalle empfing die CDU-Bundestagsabgeordnete Michaela Noll ihren Fraktionschef Volker Kauder.

Foto: Ralph Matzerath

Die fremdenfeindliche Pegida-Bewegung behaupte Unwahres, befand gestern Abend Volker Kauder in der Stadthalle. "Es steht uns keine Islamisierung Deutschlands bevor", bekräftigte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im vollbesetzten Saal. Allerdings, schob er hinterher, sei hierzulande in der Gesellschaft eine Entchristianisierung erkennbar. "Es ist für mich nicht überzeugend, wenn jemand selber sonntags nicht in die Kirche geht, aber über Menschen herzieht, die ihre Religion ernst nehmen."

Auf Einladung der heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Michaela Noll war der 65-Jährige nach Langenfeld gekommen, um über das Zusammenleben von Menschen unterschiedlichen Glaubens zu referieren. Weltweit würden vor allem Christen unterdrückt, verfolgt oder gar ermordet, betonte Kauder, "auch wenn zurzeit in großem Umfang Muslime von Muslimen umgebracht werden". Religionsfreiheit zählt der Südbadener nach eigenen Worten zu den wichtigsten Menschenrechten. Die freie Wahl des Glaubens müsse gewährleistet sein; in Deutschland und weltweit. "Ich trete nicht für die Vormachtstellung des Christentums ein, sondern für die Religionsfreiheit." Dazu gehöre, dass Muslime hierzulande Moscheen bauen dürfen, doch müsse ebenso Christen in anderen Staaten erlaubt sein, Kirchen zu errichten.

In Anbetracht der barbarischen Verbrechen der Terrorgruppe IS bezeichnete es Kauder als Selbstverständlichkeit, dass Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen müsse als in der Vergangenheit. Der Mettmanner Kreisdirektor Martin Richter nutzte die Gelegenheit für Fragen aus dem Publikum zu einem Appell an den Bundespolitiker, den Städten für die zunehmende Zahl von Asylbewerbern entsprechend zusätzliche Gelder an die Hand zu geben. "Viele sind überfordert!"

(RP)
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