"Die Kreispolizei hat der Monheimer Stadtverwaltung bei dieser Aktion am Dienstag Amts- und Vollzugshilfe geleistet", bestätigte deren Sprecherin Claudia Partha. "Unsere Kollegen haben drei Apparate beschlagnahmt."

Vorab hatten Fachleute des in Unna ansässigen Vereins "Arbeitskreis gegen Spielsucht" Polizisten und städtische Außendienstmitarbeiter aus Monheim sowie deren zu Schulungszwecken mit eingeladene Kollegen aus Langenfeld und Hilden informiert. "Es gibt viele neue Entwicklungen auf dem Glücksspielmarkt", sagte Vereinsgeschäftsführer Jürgen Trümper im Gespräch mit unserer Redaktion. "Vor allem breitet sich eine Scheingastronomie aus, die ihre Umsätze nicht mit Kaffee und Schwarzwälder Kirschtorte macht, sondern mit Glücksspiel. Und bei Sportwetten gibt es zurzeit einen rechtlichen Schwebezustand." Die im Glücksspielstaatsvertrag festgelegten Konzessionen seien noch nicht vergeben. "Und das nutzen gastronomische Betriebe." Der Verein versorgte die Kontrolleure in Monheim auch mit Hintergrundwissen zum Erkennen von Softwaremanipulationen.

Inhabern der beanstandeten Betriebe drohen laut Spekowius neben Ordnungswidrigkeitsverfahren nun teilweise "Geldbußen im fünfstelligen Bereich und die Aussicht, dass der Kontrolldruck durch die Ordnungsbehörde zunehmen wird." Auch die Kreispolizei werde Strafverfahren wegen illegalen Glücksspiels einleiten. Neben Spielgeräten mit veralteter oder manipulierter Software wurden in Monheim vier Wettterminals sichergestellt.

Vom Ergebnis des rund fünfstündigen Kontrollgangs zeigt sichTrümper wenig überrascht. "Insbesondere in gastronomischen Betrieben werden die gesetzlichen Vorgaben oft umgangen und die Spielsucht damit weiter befeuert." Vor diesem Hintergrund setze sich der Verein auch für ein generelles Aufstellverbot von Geldspielgeräten außerhalb von Spielhallen ein.