Schulleiter Wolfgang Behrendt "Unterricht ist immer verbesserungsfähig"

Langenfeld · In der Langenfelder Schule an der Virneburg werden geistig behinderte Kinder aus dem Südkreis unterrichtet.

 Seit drei Wochen leitet Wofgang Behrendt die Virneburgschule, in der geistig behinderte Kinder und Jugendliche aus Langenfeld, Monheim, Hilden und Haan unterrichtet werden.

Seit drei Wochen leitet Wofgang Behrendt die Virneburgschule, in der geistig behinderte Kinder und Jugendliche aus Langenfeld, Monheim, Hilden und Haan unterrichtet werden.

Foto: rm-

Langenfeld Wolfgang Behrendt (58) ist als Nachfolger von Janna Grewer-Willwoll seit 10. Oktober neuer Leiter der Virneburgschule in Reusrath. Die "Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung" besuchen Kinder aus Hilden, Haan, Langenfeld und Monheim. Wir sprachen mit dem Schulleiter.

Herr Behrendt, warum haben Sie sich die Virneburgschule als neuen Wirkungsort ausgesucht?

Behrendt Die Schule genießt einen ausgezeichneten Ruf und ist mit 160 Schülern und 50 Lehrern plus Pflegekräfte und Physiotherapeuten für mich gut überschaubar.

Haben Sie da andere Erfahrungen gemacht?

Behrendt Ich habe 16 Jahre eine Förderschule in Mönchengladbach-Rheydt geleitet. Dann wurde die Schule geschlossen und aus mehreren Förderschulen das neue Förderzentrum Mönchengladbach-Süd gegründet, das ich aufgebaut und geleitet habe. Dieses Förderzentrum umfasst vier Schulstandorte. Da kam die pädagogische Arbeit für mich viel zu kurz, und ich habe mich aus gesundheitlichen Gründen entschieden zu wechseln. Außerdem wohne ich in Ratingen, habe in einer Grundschule in Velbert damals den integrativen Unterricht mit eingeführt und kenne mich im Kreis Mettmann gut aus.

Bleibt Ihnen hier mehr Zeit für pädagogische Arbeit?

Behrendt Nicht so viel, wie ich gerne hätte, denn die Aufgabenfülle, die eine Schulleitung zu bewältigen hat, ist in den letzten Jahren massiv angewachsen. Aber ich unterrichte noch selbst und habe Kontakt zu den Schülern. Ich möchte immer noch Lehrer sein. Sonst wäre ich Manager geworden.

Sie hätten ja nicht unbedingt Schulleiter werden müssen?

Behrendt Als Lehrer kann man aber weniger verändern. Und es ist schon mein Wunsch, Veränderungen im Dialog mit dem Team zu beeinflussen.

Und was wollen Sie in Reusrath verändern?

Behrendt Erst einmal findet derzeit bei uns eine Qualitätsanalyse statt, wie in allen Schulen des Landes NRW. Ich rechne damit, dass uns in den nächsten Wochen ein ganzer Maßnahmen-Katalog vorliegen wird.

Woran mangelt es Ihrer persönlichen Meinung nach?

Behrendt Ich bin jetzt mal gerade zwei Wochen hier und lerne erst mal Schüler und Lehrer kennen. Aber der Unterricht ist bei uns, wie in allen Schulen des Landes, sicher immer verbesserungsfähig. Sonst hätten wir ja überall Stillstand.

Zum Beispiel?

Behrendt Im Computerbereich gibt es immer neue Entwicklungen.

Sie haben an Ihrer Schule Computer?

Behrendt Ja, wir haben einen Computerraum und einen Klassen-Satz i-Pads. IT macht auch vor Menschen mit Behinderung nicht halt. Einige Schüler haben auch ein Handy. Sie lernen hier, damit umzugehen oder einen Computer selbstständig einzuschalten, sich einzuloggen und ihre Lernsoftware zu starten. Sie können sogar einen Computer-Führerschein machen. Dieser Unterricht eignet sich nicht immer für jeden Lehrer. Und daran muss man arbeiten.

Gibt es ein persönliches Motiv, dass Sie ausgerechnet Lehrer in einer Förderschule geworden sind?

Behrendt Ja, meine ältere Schwester war Lehrerin in einer Schule für geistig Behinderte. Ich habe sie oft an ihrem Arbeitsplatz besucht und schon früh Kontakt zu den Schülern dort gehabt. Von daher ist Sonderschul-Pädagoge immer mein Wunschberuf gewesen.

DIE FRAGEN STELLTE ISABEL KLAAS

(ik)
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