Langenfeld Unbekannte vergiften Hund des Prinzenpaars

Langenfeld · Labrador Merlin hat am Langenfelder Heinenbusch-See einen Giftköder verzehrt, wurde aber gerettet. Ordnungsamtschef warnt.

 Claudia und Norbert Graffweg sind froh, dass ihr Labradorhund Merlin die Vergiftung dank tierärztlicher Hilfe überlebt hat.

Claudia und Norbert Graffweg sind froh, dass ihr Labradorhund Merlin die Vergiftung dank tierärztlicher Hilfe überlebt hat.

Foto: RALPH MATZERATH

Mit Ehemann Norbert hatte Claudia Graffweg als Langenfelder Prinzenpaar noch vor wenigen Monaten die Karnevalisten erheitert. Jetzt ist der 52-Jährigen nicht nach Spaß zumute. Unbekannte haben ihren Labradorhund Merlin vergiftet. "Es muss am Sonntag gegen 17.30 Uhr am Heinenbusch-See passiert sein", erzählt die Richratherin. Zwar haben Tierärzte Merlin rasch behandelt und ihm wohl das Leben gerettet, doch der zweijährige Hund war auch gestern noch sehr benommen. "Ich hoffe, er kommt bald wieder auf die Beine."

Claudia Graffweg vermutet, dass ein Hundehasser den Giftköder irgendwo zwischen Petri-Heil-Anglerheim und den Tennisplätzen im Gebüsch platziert hatte. "Auf dem Rundweg um den See war Merlin an der Flexi-Leine immer neben mir gegangen, nur auf diesem Stück auch etwas abseits. Der Labrador ist leider sehr gefräßig und schluckt schnell runter, wenn er etwas findet. Ganz anders als unser Jack-Russell-Terrier Grisou, der auch mit dabei war."

Als Merlin zu Hause torkelte und erbrach, fuhren die Graffwegs mit ihm zum sonntäglichen Notdienst in die Haaner Neandertal-Tierklinik. "Dort wurde klar festgestellt, dass er vergiftet wurde, den Symptomen nach allerdings nicht mit Rattengift." Sie selber habe anderntags die Stelle am Heinenbusch noch einmal nach einem Giftköder abgesucht, aber nichts gefunden.

Der städtische Ordnungsamtsleiter Christian Benzrath erfuhr erst auf die gestrige Anfrage unserer Redaktion hin von dem Fall. "Ich werde gleich Mitarbeiter dorthin schicken, um das Gelände zu überprüfen. Es ist ganz wichtig, dass Hunde mit möglichen Vergiftungserscheinungen nicht nur schnell zum Tierarzt gebracht werden, sondern dass auch wir im Ordnungsamt Bescheid bekommen und solch ein Fall auch bei der Polizei angezeigt wird."

Benzrath bezeichnete das Auslegen von Giftködern als "hinterhältig, weil die Hunde nicht einschätzen können, was sie da zu sich nehmen". So sei es auch im Juni 2014 der Fall gewesen, als ein Hund beim Gassigehen im Wäldchen am Bussardweg einen Giftköder verzehrt hatte und wenig später verendete. Auch auf dem Auslaufplatz an der Berghausener Straße wurde im Januar 2014 ein Hund vergiftet.

Wie nach den beiden Taten des vergangenen Jahres ruft Benzrath aktuell Hundehalter beim Gassigehen im Heinenbusch zu erhöhter Wachsamkeit auf. "Am besten führt man die Tiere nur an der kurzen Leine. Und wenn jemand einen vermeintlichen Giftköder findet, wäre es wichtig, ihn in eine Tüte zu stecken und im Rathaus oder bei der Polizei abzugeben."

(RP)
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