Monheim Ulla-Hahn-Haus hat eine neue Leiterin

Monheim · Eva Mesken soll die Einrichtung bekannter machen und Programme für Jugendliche und Erwachsene entwickeln.

 Eva Mesken leitet seit kurzem das Ulla-Hahn-Haus in Monheim.

Eva Mesken leitet seit kurzem das Ulla-Hahn-Haus in Monheim.

Foto: RALPH MATZERATH

Das Ulla-Hahn-Haus soll das Leuchtturmprojekt der kulturellen Bildung der Stadt Monheim sein. Aber sein Licht strahlt noch nicht hell genug, um überall in der Stadt wahrgenommen zu werden. So bemängelte Gutachter Claudius Nießen in seinem Konzept zur programmatischen Neuausrichtung des Hauses unter anderem den geringen Bekanntheitsgrad der Einrichtung. Als weiteren Schwachpunkt machte er die fehlenden Angebote für Jugendliche aus. Gerade die Zielgruppe der benachteiligten Jugendlichen werde kaum erreicht. Um diese Schwächen zu beseitigen, wurde das Ulla-Hahn-Haus jetzt personell erheblich aufgestockt.

Die neue Leiterin Eva Mesken (40) soll das Gesicht der Einrichtung sein. Die gelernte Journalistin, die beim Südwestrundfunk (SWR) als Referentin Programmschwerpunkte mit entwickelt hat, soll an der Neustraße literarische Angebote für Erwachsene etablieren. So könnte laut Nießen die Verleihung des Ulla-Hahn-Preises künftig von Veranstaltungen flankiert werden, so dass dieser auch überörtlich besser wahrgenommen wird.

Siegfried Bast hat mit einer halben Stelle die Projektleitung für den Jugendbereich übernommen. Er startet jetzt mit einer offenen Schreibgruppe für Jugendliche ab 16 Jahren, die sich jeden Donnerstag treffen soll. "Wir hatten bisher nur punktuell Schreibwerkstätten. Dabei hatten die Jugendlichen den Wunsch geäußert, sich mehr über ihre Arbeiten austauschen zu wollen", sagt Mesken. Inhalte und literarische Gattungen werde man an den Interessen der Teilnehmer ausrichten. Geplant sei außerdem, geeignete Gastdozenten einzuladen, die den jungen Schreibern Experten-Input geben können, sagt Bast.

Julia Gerhard, die bisherige Projektleiterin des Hauses, wird sich künftig ganz auf den von ihr entwickelten Kinderbereich konzentrieren. "Die bisher eher projektorientierte Arbeit soll künftig mehr in ein Regelprogramm mit fest eingerichteten Angeboten umgewandelt werden", sagt Mesken. "Es wäre schön, wenn wir unsere vielen Flyer einmal in einem Programmheft zusammenfassen könnten." In der Zusammenarbeit mit Schulen würde sich die Leiterin wünschen, wenn diese in ihren Unterrichtsablauf auch einen Baustein über Ulla Hahn integrieren könnten. Zumal diese als Lyrikerin ja längst in die Schulbücher Einzug gehalten hat.

Die Idee des Gutachters, den Autorenpreis in einen Preis für innovative Leistungen in der Sprachförderung umzuwidmen, überzeugt Mesken auf den ersten Blick nicht. Sie hat das Thema auch noch nicht mit Ulla Hahn als Vorsitzender des Kuratoriums erörtert. Bei ihrem Besuch in Hamburg habe sie mit der Autorin vielmehr über die geplante Rekonstruktion des Hühnerstalls gesprochen, in den sich die junge Ulla zum Lesen und Schreiben zurückzog. Dieses Investitionvorhaben (40.000 Euro) hatte der Baumberger Allgemeine Bürgerverein im Karneval aufgespießt.

Als Projektkoordinatorin soll Silvia Schildheuer auf halber Stelle größere Veranstaltungen, wie am 19. November die Verleihung des Ulla-Hahn-Autorenpreises an Shida Bazyar, organisieren.

(RP)
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