Langenfeld Turnhalle Wiescheid wird frei für Asylbewerber

Langenfeld · Für bis zu 200 Flüchtlinge, die noch nicht registriert sind, entsteht eine zentrale Notunterkunft neben dem Gymnasium.

Flüchtlinge in Turnhallen – so sieht es in der Region aus
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Flüchtlinge in Turnhallen – so sieht es in der Region aus

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Foto: Dieter Weber

Als Notunterkunft für Flüchtlinge, die noch nicht registriert sind, hat die Wiescheider Schulturnhalle ausgedient. Björn Ruthemeyer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), das sich seit der Umwandlung der Sportstätte vor vier Monaten gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern um die dort untergebrachten Menschen gekümmert hatte, übergab die Halle jetzt an Marion Prell. "Künftig werden hier der Stadt dauerhaft zugewiesene Asylbewerber untergebracht", sagte die städtische Erste Beigeordnete. Wegen der aktuell hohen Zuweisungszahlen würden die Schlafplätze für 59 Asylbewerber in der Wiescheider Schulturnhalle auch künftig benötigt.

"Anders als zunächst angekündigt, dauert die Hilfe als Erstaufnahme-Einrichtung fürs Land nun schon vier Monate", sagt Prell. Langenfeld erhöhe sogar die Zahl der Plätze für die noch nicht registrierten Flüchtlinge auf 200, konzentriere diese Notunterkunft und Verpflegung am Konrad-Adenauer-Gymnasium. Dort entstehen eine Leichtbauhalle und ein Containerdorf. "Logistisch ist die Betreuung an zwei Standorten nicht mehr zu gewährleisten. Zudem bündeln wir die städtischen Kräfte nun, um dauerhafte Unterkünfte herzurichten."

Zurzeit sei diese zentrale Notunterkunft unbewohnt, aber das werde sich sehr schnell ändern. Für die Betreuung der dort vorübergehend beherbergten Flüchtlinge wird dann allein der Malteser-Hilfsdienst verantwortlich sein. Bereits seit August hatten sich die Malteser gemeinsam mit DRK und freiwilligen Helfern um die noch nicht registrierten Flüchtlinge gekümmert. Ganze 18 Stunden Vorlauf hatte die Stadtverwaltung nach Angaben des städtischen Ordnungsamtsleiters Christian Benzrath eingeräumt bekommen, bis die ersten Busse anrollten. "Die Helfer des DRK und des Malteser-Hilfsdienstes bauten über Nacht die komplette Logistik auf." Als damaliger Einsatzleiter bezeichnete es Benzrath als "großen Vorteil", dass die beiden lokal Hilfsorganisationen "in Langenfeld etabliert und hervorragend vernetzt sind".

In der Wiescheider Turnhalle wohnten überwiegend Familien mit kleinen Kindern. DRK-Bereitschaftsleiter Ruthemeyer lobte die Bewohner des kleinsten Langenfelder Stadtteils für die "hervorragende Aufnahme". Die Flüchtlinge seien mit großzügigen Spenden und tatkräftiger Hilfsbereitschaft bedacht worden. "Es fehlte nie lange an benötigten Dingen. Fernseher, Bollerwagen, Kinderbetten, Spielzeug, Dreiräder - alles wurde gespendet." Besonders beeindruckt war Ruthemeyer vom Engagement der ehrenamtlich agierenden Deutschlehrerinnen. "Wie schnell hier erste Lernerfolge erzielt wurden, war unglaublich."

(mei)
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