Kreis Mettmann Tiersegnung in Gruiten am Gedenktag des heiligen Franz

Kreis Mettmann · Die Hunde waren unter sich, als Kaplan Alfons Holländer die Haustiere der Gläubigen segnete.

Kreis Mettmann: Tiersegnung in Gruiten am Gedenktag des heiligen Franz
Foto: Staschik Olaf

Es ist eine kleine Gemeinde, die sich zusammengefunden hat, um am 4. Oktober, also dem Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi, ihre Haustiere in Sankt Nikolaus in Gruiten segnen zu lassen. Kaplan Alfons Holländer verzichtet auf Orgel oder sonstige musikalische Begleitung und hält den Gottesdienst kurz. Die Hunde, die eben noch vor der Kirche fröhlich gekläfft haben, danken es ihm, indem sie still bleiben. Man hört nur einen klopfenden Hundeschwanz an einer Kirchenbank.

Die Gläubigen singen ein paar Lieder und lauschen den Worten des Kaplans, der die Tiere als Geschöpfe Gottes bezeichnet, als "Brüder und Schwestern, die uns anvertraut sind, für die wir Verantwortung tragen". Kurz streift er das Leben des Heiligen Franz, der die Tiere geliebt hat, dann bittet er: "Gott schütze diese Tiere vor Krankheit und Leid" und erteilt ihnen feierlich den Segen.

Happy ist einer der Gesegneten. Frauchen Ingeborg Goßwein, eine pensionierte Lehrerin vom Helmholtz-Gymnasium in Hilden, stellt den grauen Zwergschnauzer so vor: "Wer Happy nicht kennt, ist nicht aus Haan. Happy ist ein ausgebildeter Therapiehund, der regelmäßig in drei Seniorenheime geht, zu Behinderten und jetzt natürlich auch zu den Flüchtlingen." Happy kenne den Kommunionsritus ganz genau: "Wenn er ,das Lamm Gottes' hört, weiß er, gleich ist es vorbei und kriecht unter die Kirchenbank, damit ich beim Aufstehen nicht über ihn stolpere." Nicht ganz so bunte Hunde sind die anderen gesegneten. Da ist Gina, die fünfjährige Rauhhaardackelhündin von Erika Boxberg aus Gruiten, die zum ersten Mal den Segen erhalten hat. "Gleich muss ich meinen Enkeln berichten. Ich habe denen gesagt, Gina kommt dann als kleiner Bischof aus der Kirche", sagt sie lachend. Struppi, der 10-jährige Terrier-Mix der Küsterin Sandra Dörrier, geht eigentlich nicht gerne in die Kirche: "Es ist ihm zu laut", sagt sie und meint damit das Orgelspiel. Heute hat der einst "misshandelte Hund aus Spanien" den Segen erhalten. Chirac , der Dackelmix von Birgit Noß-Guski, war auch zum ersten Mal dabei: "Bei seinen krummen Beinen habe ich mir gedacht, es kann nicht schaden, ihn segnen zu lassen." Natürlich wünschen alle Tierbesitzer ihren Haustieren ein langes, gesundes Leben und hoffen dabei auf die Hilfe Gottes.

Kaplan Holländer spendet diesen Segen gern: "Früher hat man eher Nutztiere gesegnet, heute sind es die Haustiere", sagt er. "Wenn ein Reiter vorbeigekommen wäre, hätte ich das Pferd auch gesegnet. Vor der Kirche", fügt er schmunzelnd hinzu.

(RP)
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