Monheim Talentbörse wird neu aufgelegt

Monheim · Bei der Nachbarschaftshilfe "Hand in Hand" sollen Dienstleistungen und Waren gegen "Monis" getauscht werden.

 Katrin Vinnicombe, Katharina Mendez, Gabriele Oesten-Burnus und Aynur Yüksel (v. li.). engagieren sich für das Projekt "Hand in Hand" in Monheim.

Katrin Vinnicombe, Katharina Mendez, Gabriele Oesten-Burnus und Aynur Yüksel (v. li.). engagieren sich für das Projekt "Hand in Hand" in Monheim.

Foto: RALPH MATZERATH

An der Bürgerhotline der Verwaltung zur Flüchtlingshilfe erhält Gabriele Oesten-Burnus immer wieder viele Anfragen von Menschen, die sich engagieren, ihre verfügbare Zeit sinnvoll einsetzen wollen. Im Gegenzug erhält die Mitarbeiterin des Bereichs Ordnung und Soziales oft Anfragen von Menschen, die kurzfristig Hilfe benötigen, beim Einkaufen, beim Gassi-gehen mit dem Hund, bei der Gartenarbeit, eine Mitfahrgelegenheit, um von A nach B zu kommen. Wie man beides zusammenführt, hatte einst Adeline Metz mit dem von ihr initiierten Talenttausch-Netz vorgemacht, das aber schon seit einigen Jahren nicht mehr existiert. Gabriele Oesten-Burnus regte daher an, unter dem Titel "Hand in Hand" eine Art Nachbarschaftshilfe ins Leben zu rufen, bei der Monheimer ihren Mitbürgern ihre Talente, aber auch eigene Erzeugnisse, wie Obst aus dem Garten, anbieten können. Angesiedelt sollte diese - wie früher - beim Eki-Haus sein.

"Dinge, die früher ganz selbstverständlich in der Großfamilie oder innerhalb der dörflichen Gemeinschaft geleistet wurden, sollen in eigenverantwortlicher, nachbarschaftlicher Hilfe erledigt werden - um so den Wegfall dieser alten Strukturen zu kompensieren", erklärt Katrin Vinnicombe, Koordinatorin im Mehrgenerationenhaus, die findet, dass dieses Projekt in ihrem Haus seht gut aufgehoben ist. "So etwas hilft ja auch gegen Vereinsamung im Alter", sagt sie. Am 26. Januar, 18 Uhr, soll es eine Auftaktveranstaltung im Eki-Haus geben.

Ziel ist, einen Pool von engagierten Bürgern zu bilden, die sich gegenseitig helfen, erklärt Aynur Yüksel, stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates, der ebenfalls mit im Boot ist. Schließlich soll das Projekt Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Religionen und kultureller Hintergründe miteinander verbinden. Zum Prozedere: Die Sprechstunden des Integrationsrates an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat, von 16 bis 18 Uhr, sollen als Anlaufstelle dienen, wo sich interessierte Bürger mit ihren Kontaktdaten und ihren eingestandenen Talenten (allein die Selbsteinschätzung zählt) registrieren lassen können. Als "Startkapital" erhalten die Mitglieder einige "Monis" ausgezahlt, die als Währung des Projektes dienen. "Wer eine Dienstleistung empfängt, zahlt für jede angefangene Zeitstunde einen Moni, der Helfende kann sich dafür dann eine andere Hilfeleistung kaufen", erklärt Yüksel. Der Vorteil sei, dass sich die Bürger mit frei gewählten Zeitumfängen engagieren können. Die Mitglieder erhalten einen Zugangscode, womit sie sich dann auf der noch zu erstellenden Homepage von "Hand in Hand" einloggen können und Zugriff auf die Kontaktdaten anderer Mitglieder erhalten. "Wir begleiten nur den Einstieg, dann soll das Projekt eigenständig laufen", sagt Katrin Vinnicombe.

Das Projekt will sich ganz bewusst den Bürgern mit Migrationshintergrund öffnen. Es könne auch dazu beitragen, die Präsenz des Integrationsrates zu stärken, sagt Aynur Yüksel, die sich mit ihrer Kollegin vom Integrationsrat, Laura Kregel, die Sprechstunden teilen will.

(RP)
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