Langenfeld "Stadtradeln" ermuntert Pendler zum Umsteigen

Langenfeld · Bei der dreiwöchigen Aktion, die jetzt zu Ende ging, sammelten die Langenfelder knapp 44.000 Kilometer. Etliche der 267 Teilnehmer wollen das Fahrrad nun (noch) häufiger im Alltag nutzen.

Langenfeld: "Stadtradeln" ermuntert Pendler zum Umsteigen
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das Fahrrad ist für Hilde Müller-Krott seit jeher ein wichtiges Verkehrsmittel. Beinahe täglich fährt die Leiterin der städtischen Kita an der Ricarda-Huch-Straße von Hilden nach Langenfeld und zurück. "Das sind 20 Kilometer pro Tag", sagt die 51-Jährige. Inzwischen habe sie auch neun ihrer Kolleginnen angestiftet, den Drahtesel zu satteln. Die meisten von ihnen radelten auch bei der Aktion "Stadtradeln" für ihr Team. Drei Wochen lang ließen sie, wann immer es ging, das Auto in der Garage stehen.

Für Müller-Krott hat das Radeln nur Vorteile: "Frische Luft, geringe Kosten, interessante Begegnungen, mehr Umweltschutz und bessere Fitness" sind für sie die wichtigsten. "Außerdem bin ich in vielen Fällen genau so schnell am Ziel, wie mit dem Auto - manchmal sogar etwas schneller." Immerhin, betont die Hildenerin, spare man sich die lästige Suche nach einem Parkplatz.

Ronald Faller wird diese Argumente sehr gerne hören. Als städtischer Klimaschutzmanager ist es unter anderem seine Aufgabe, den Radverkehr in Langenfeld zu fördern. Die Aktion "Stadtradeln", an der sich neben Langenfeld und Hilden noch viele weitere Kommunen in ganz Deutschland beteiligen, sei ein Baustein dahin, sagt der 29-Jährige: "Das Konzept macht Spaß und weckt durch den Wettbewerbsgedanken den Ehrgeiz der Teilnehmer."

Mit dem Ergebnis sei er sehr zufrieden, sagt Faller. Die Aktion lief vom 29. August bis zum vorigen Freitag. 267 Langenfelder machten mit. Insgesamt sind sie in den drei Wochen 43.891 Kilometer geradelt. Das entspricht laut der offiziellen Internetseite www.stadtradeln.de einer Ersparnis von etwa 6320 Kilogramm CO2.

Eingegeben in die dafür vorgesehene Internet-Maske haben die Teilnehmer ihre Kilometerzahl selbst. Faller setzt dabei auf Ehrlichkeit. "Wir prüfen das nicht im Einzelfall nach und gehen davon aus, dass keiner geschummelt hat", sagt er. Im kommenden Jahr ist eine Fortsetzung geplant. Dann will nach Auskunft der dortigen städtischen Fahrradbeauftragten Stephanie Augustyniok auch Monheim in den Wettbewerb einsteigen.

"Die Liste wird dann selbstverständlich auf null gesetzt, und es geht von vorne los", sagt Faller. Auch Familie Hoeveler ist nächstes Jahr wieder dabei. Zur Premiere in den vergangenen drei Wochen stiegen Vater Friedrich, seine Frau Barbara, sowie Tochter Maibritt und ihre Freundin Alina (beide 15) aufs Rad. "Wir haben fast 2000 Kilometer geschafft", freut sich der 51-Jährige. Das Stadtradeln hält er für eine gute Idee. "In Langenfeld drängt sich das Fahrrad als Verkehrsmittel geradezu auf", findet er. Klar: Für den Urlaub oder weite Fahrten zu Verwandten sei das Auto nach wie vor erste Wahl. "Aber sonst machen wir so gut wie alles mit dem Rad." Das gilt auch für Michael Schwaab, der im Alleingang 1300 Kilometer zurücklegte. "In vielen Fällen hat das Rad gegenüber dem Auto Vorteile", sagt er. "Es ist gut, dass dafür ein Bewusstsein geschaffen wird."

(RP)
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