Gut Gegeben Langenfelder Sternsinger trotzen Wind und Wetter

Langenfeld · Gemütlich ist es nicht gerade an diesem Dreikönigstag auf der Eichenfeldstraße in Langenfeld. Es weht ein kühler Wind, der Asphalt ist nass von Regenschauern. Nele Scheuß, Nils Rieger, Svantje Gaßmann und Michelle Plagemann sind trotzdem guter Dinge. Begleitet von Pastoralreferent Benjamin Floer sind die Sternsinger in dem Wohngebiet unterwegs, um singend Spenden zu sammeln. "Es ist für einen guten Zweck, und die meisten Leute freuen sich über unseren Besuch", sagt Nele Scheuß. Deswegen sei sie auch in diesem Jahr dabei. "Die Leute geben uns, was sie geben wollen."

 Nele Scheuß, Nils Rieger, Svantje Gaßmann und Michelle Plagemann (v.l.) sind vier von rund 350 Sternsingern, die derzeit durch die Stadt ziehen.

Nele Scheuß, Nils Rieger, Svantje Gaßmann und Michelle Plagemann (v.l.) sind vier von rund 350 Sternsingern, die derzeit durch die Stadt ziehen.

Foto: RALPH MATZERATH

Gemütlich ist es nicht gerade an diesem Dreikönigstag auf der Eichenfeldstraße in Langenfeld. Es weht ein kühler Wind, der Asphalt ist nass von Regenschauern. Nele Scheuß, Nils Rieger, Svantje Gaßmann und Michelle Plagemann sind trotzdem guter Dinge. Begleitet von Pastoralreferent Benjamin Floer sind die Sternsinger in dem Wohngebiet unterwegs, um singend Spenden zu sammeln. "Es ist für einen guten Zweck, und die meisten Leute freuen sich über unseren Besuch", sagt Nele Scheuß. Deswegen sei sie auch in diesem Jahr dabei. "Die Leute geben uns, was sie geben wollen."

Bereits an der ersten Tür wird der Gesang der Jugendlichen aus der katholischen Pfarrgemeinde St. Joseph und Martin wohlwollend aufgenommen. "Stern über Betlehem" heißt das Liedchen. Dazu gibt es ein paar gereimte Verse. "Das Jahr beginnt, ein Königskind wird nun den Segen schreiben. So werdet ihr das ganze Jahr Gott selber nahe bleiben" heißt es in dem Spruch.

Dann kleben die Sternsinger ihren obligatorischen Segen an die Haustüre: 20*C+M+B+16. Die Zahlen stehen für das Jahr, die Buchstaben bedeuten nicht etwa "Caspar, Melchior und Balthasar", sondern "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus). Früher, sagt Floer, sei es üblich gewesen, das Kürzel mit Kreide an die Haustür zu schreiben. "Inzwischen machen wir das mit beschrifteten Aufklebern - vor allem, weil viele Haustüren nicht mehr aus Holz sind und weil es besser aussieht", sagt er. Das Schlagwort "Respekt" steht bei der bundesweiten Aktion Dreikönigssingen im Mittelpunkt. Zum 58. Mal sind die Sternsinger unterwegs. In diesem Jahr ist Bolivien das "Beispielland". Seit 1959 werden mit den gesammelten Spenden mehr als 1600 Projekte für notleidende Kinder unterstützt - vor allem in Afrika, Lateinamerika, Asien und Osteuropa. Allein in Langenfeld kamen 2015 rund 43.300 Euro zusammen. Bundesweit waren es mehr als 45 Millionen Euro.

Etwa 350 Kinder und Jugendliche sind derzeit im Stadtgebiet unterwegs, um ihr gutes Werk zu vollbringen. "Das ist eine schöne Tradition, die man unterstützen sollte", findet Gabriele Monjau. Ihre Nachbarin Regine Döscher sieht es ähnlich: "Ich finde das sehr schön und freue mich jedes Jahr aufs neue auf die Sternsinger." Und ein Segen für das Haus, sagt sie, könne nicht schaden. Außer einer Spende gibt es auch ein paar Süßigkeiten für die Sammler.

Klassischerweise besteht eine Sternsingergruppe aus vier Rollen. Neben den Heiligen Drei Königen ist auch der Sternträger dabei. Allerdings sind die Segenbringer nicht überall erwünscht. Manch einer knallt ihnen die Tür vor der Nase zu. "Ich habe nichts mit den Sternsingern am Hut", knurrt etwa ein alter Mann. "Das ist aber die Ausnahme", sagt Michelle Plagemann. "Die meisten freuen sich über unseren Besuch - und das gibt uns die Motivation, weiterzumachen." dora

(RP)
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