Kultur Für Kinder Und Jugendliche Gruselgeschichten machen keine Angst

Langenfeld · Dunkelheit senkt sich allmählich auf den Abenteuerspielplatz an der Kapellenstraße, die nahe Turmuhr wird noch viermal schlagen, ehe sie die Geisterstunde einläutet. Achim Brock beginnt vor rund 20 Jugendlichen und einigen Müttern und Vätern seine Gruselgeschichten zu erzählen. Der fahle Schein des Lagerfeuers in ihrer Mitte beleuchtet die Szene. Züngelnde Flammen werfen ein bizarres Licht auf die Gesichter des märchenhaft verkleideten Erzählers und seiner Zuhörer. Im Hintergrund ragen die Holzhütten des Abenteuerspielplatzes schwarz in den Himmel. Doch die acht- bis zwölfjährigen Jungen und Mädchen sind so unerschrocken wie der Held der letzten Geschichte "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen".

 Der Düsseldorfer Erzähler Achim Brock fesselte mit seinen Geschichten am Lagerfeuer die jungen Besucher des Abenteuerspielplatzes. Dennoch: Ganz so leicht gruselte sich die Generation i-Pad nicht.

Der Düsseldorfer Erzähler Achim Brock fesselte mit seinen Geschichten am Lagerfeuer die jungen Besucher des Abenteuerspielplatzes. Dennoch: Ganz so leicht gruselte sich die Generation i-Pad nicht.

Foto: Ralph matzerath

Dunkelheit senkt sich allmählich auf den Abenteuerspielplatz an der Kapellenstraße, die nahe Turmuhr wird noch viermal schlagen, ehe sie die Geisterstunde einläutet. Achim Brock beginnt vor rund 20 Jugendlichen und einigen Müttern und Vätern seine Gruselgeschichten zu erzählen. Der fahle Schein des Lagerfeuers in ihrer Mitte beleuchtet die Szene. Züngelnde Flammen werfen ein bizarres Licht auf die Gesichter des märchenhaft verkleideten Erzählers und seiner Zuhörer. Im Hintergrund ragen die Holzhütten des Abenteuerspielplatzes schwarz in den Himmel. Doch die acht- bis zwölfjährigen Jungen und Mädchen sind so unerschrocken wie der Held der letzten Geschichte "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen".

Einer sagt, solche Szenen kennten sie schon aus ihren Computerspielen. Also kein Heimspiel für Brock und sein Erzähltheater aus Düsseldorf: Zuhören war gestern - Zwischenrufe sind heute an der Tagesordnung. Doch Brock lässt sich nicht beirren: Was ein richtiger Geschichtenerzähler ist, der weiß, wie er sein Publikum fesselt, zum Beispiel, indem er die Kinder immer wieder in seine Geschichten einbindet.

Der Abend mit Gruselgeschichten ist Höhepunkt und Abschluss des Ferienprogramms des Abenteuerspielplatzes. In den Herbstferien bot der Trägerverein neben Bauen, Klettern, Basteln und Spielen auch eine Leseschaukel in Zusammenarbeit mit dem Ulla-Hahn-Haus an. Auch den Abend mit Gruselgeschichten haben die Einrichtungen gemeinsam organisiert. "Dann hat auch unser Team mal frei", sagt Roman Lang, Vorsitzender des Vereins Abenteuerspielplatz Monheim.

Brav oder nicht: Die Jugendlichen haben erkennbar ihren Spaß an diesem Abend, bei dem es auch Waffeln gibt sowie Kekse und Kinderpunsch aus Traubensaft, gemischt mit Holunderbeer- oder Sauerkirschsaft. Das ist vor allem dem schauspielerischen Talent von Achim Brock zu verdanken, der mit seiner Stimme, mit Gestik und Mimik die Figuren seiner Märchen lebendig werden lässt und spielt, vom bösen Riesen über den guten Löwen, die Frau des Küsters und die Wirtsleute, bis hin zu Tod und Teufel, Gespenstern und Riesenkatzen und wer einem da nicht alles begegnet.

Brocks Helden sind so furchtlos wie der dumme Sohn der letzten Geschichte, der gar nicht weiß, wovor er sich denn fürchten sollte. Immer sagt er vor sich hin: "Ach, wenn's mir doch nur gruseln würde." Er besteht alle Mutproben und darf zur Belohnung die Prinzessin heiraten. Doch wann wird er endlich das Gruseln lernen? - "Wenn die sich küssen!", ruft ein Junge dazwischen. Ganz so kommt es nicht, aber ganz falsch lag er auch nicht: Schließlich ist es die Prinzessin, die ihren Gatten das Gruseln lehrt. Wer weiß, vielleicht sind Computerspiele ja nicht das Ende der Märchenwelt, sondern nur der Beginn ganz neuer Märchen. dgn

Am Samstag, 31. Oktober, wird von 14 bis 19.30 Uhr auf dem Abenteuerspielplatz an der Kapellenstraße Halloween gefeiert.

(dgn)
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