Langenfeld Stadt will Wohnungsbau besser steuern

Langenfeld · Ein neues Strategiekonzept soll in Langenfeld bis 2025 unter anderem den Bau von Sozialwohnungen ankurbeln.

 Die Grafik gibt einen Überblick über die Situation in Langenfeld.

Die Grafik gibt einen Überblick über die Situation in Langenfeld.

Foto: DPA

Auf dem ehemaligen Stadtwerke- und Feuerwehrgelände sind tiefe Gruben ausgehoben. Zwischen Richrather Straße und In den Griesen errichtet die Paeschke GmbH ein neues Wohnviertel. "Im ersten Bauabschnitt entstehen jetzt die ersten drei von insgesamt zwölf Mehrfamilienhäusern", berichtet Vertriebschef Hendrik Marcial. Bereits vor deren Fertigstellung solle 2017 der Bau von vier größeren Gebäuden mit bis zu fünf Geschossen um einen Quartiersplatz inmitten dieses Viertels starten. Wie die Grafik zeigt, gehört dieses Gebiet (10/In den Griesen) zu den größten Projekten. Mit einem neuen "Strategiekonzept Wohnen 2025" will die Stadtverwaltung den Häuserbau in den kommenden Jahren besser steuern und unter anderem den sozialen Wohnungsbau ankurbeln.

Am Donnerstag befassen sich die Stadtpolitiker im Planungsausschuss erstmals mit dem Entwurf, im Frühjahr sollen sie über das Konzept abstimmen. Bürgermeister Frank Schneider und der städtische Chefplaner Ulrich Beul halten solch ein Steuerungsinstrument für dringend geboten. Das 1994 beschlossene so genannte Zielkonzept 2010 sei längst ausgelaufen und abgearbeitet. Seither habe der Stadtrat über Wohnbauvorhaben jeweils im Einzelfall beraten und entschieden, nicht mehr auf der Grundlage einer Gesamtstrategie.

Die Rahmenbedingungen haben sich deutlich verändert. Das Zielkonzept 2010 sollte laut Beul wegen des in den 1990er-Jahren rasanten Einwohneranstiegs die Zahl der neu ausgewiesenen Wohnungsbauflächen drosseln, um die Langenfelder Infrastruktur nicht zu überlasten. Im Zeichen von Volksalterung, Flüchtlingszustrom und der erwünschten Attraktivität für Familien sei der Immobilienmarkt anders beschaffen. Zur Daseinsvorsorge gehöre indes ausreichend preiswerter Wohnraum.

Und daran mangelt es in Langenfeld. Das Gewos-Instituts stufte in seinem Gutachten zum Langenfelder Wohnungsmarkt (Frühjahr 2015) 8780 von 14.000 Mietwohnungen als preiswert ein. Gewos regte für einen entspannten Markt bis zum Jahr 2020 den Bau von 1000 zusätzlichen Wohnungen an; und 1000 weiteren bis zum Jahr 2025. Wie die Grafik zeigt, sollen bis 2020 rund 700 neue Wohnungen oder Eigenheime entstehen, 82 weitere danach; durch verschiedene Einzelprojekte seien weitere 159 Wohnungen absehbar.

Laut Beul ist die Zahl der öffentlich geförderten Sozialwohnungen seit letztem Jahr von 1000 auf rund 900 gesunken, obwohl an der Weberstraße 60 neue errichtet wurden. Nach dem Entwurf des Strategiekonzepts soll die Zahl wieder auf 1000 erhöht werden. Für Neubauten kämen städtische Grundstücke in Betracht, aber auch Gelände des Bauvereins. Kurzfristig sollen innerhalb der nächsten vier Jahre insgesamt 70 Sozialwohnungen an der Kölner-, Martin-, Sand- und Stettiner Straße errichtet werden. Zudem soll Investoren bei Neubaugebieten ein gewisser Anteil an preisgedämpftem Mietwohnraum vorgeschrieben werden; so wie auf dem eingangs genannten ehemaligen Stadtwerke-/Feuerwehrgelände.

(mei)
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