Monheim Stadt macht bei Wettbewerb "Inklusive Schule" mit

Monheim · Es geht darum, ein zukunftsfähiges Raumkonzept für die Lotten- und die Astrid-Lindgren-Schule zu erstellen.

 Das Gebäude der Lottenschule wird heutigen Maßstäben an eine inklusive Beschulung nicht mehr gerecht - es fehlen Räume.

Das Gebäude der Lottenschule wird heutigen Maßstäben an eine inklusive Beschulung nicht mehr gerecht - es fehlen Räume.

Foto: MATZERATH

Die Stadt Monheim plant derzeit so viele Bauprojekte, dass sich der ein oder andere Ratspolitiker Sorgen um die Stadtfinanzen macht. Das folgende Beispiel zeigt, dass das Rathaus trotz des überbordenden Reichtums Monheims nicht verlernt hat, "den Heller zu ehren". Laut Schulentwicklungsplan haben - wie das Schulzentrum Berliner Ring - auch die Lotten- und die Astrid-Lindgren-Schule einen beträchtlich Bedarf an weiteren Räumen (siehe Box), der in den nächsten Jahren durch Um- und Neubauten am Standort Krischerstraße gedeckt werden soll. Deshalb schlägt die Verwaltung vor, sich am Wettbewerb "Pilotprojekte inklusive Schulen planen und bauen" der "Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft" zu beteiligen. Denn die Preisträger erhalten umgerechnet 100.000 Euro an Planungskosten finanziert. Dafür müssen sie der Stiftung zusichern, dass das Projekt auf Grundlage der Wettbewerbsergebnisse realisiert wird. "Die Teilnahme ist für uns sehr ambitioniert, weil da meist größere Kommunen mitmachen", sagte Peter Heimann, Bereichsleiter Schule, im Fachausschuss. Ein Misserfolg wäre insofern nicht tragisch, da man die Betroffenen - Schüler, Lehrer, Eltern - ohnehin früh in die Planung einbeziehe.

Das Bauvorhaben sei sehr komplex, da zwangsläufig auch die Leo-Lionni-Schule betroffen wäre und das Gebäude, das jetzt die Mensa und Klassenräume beherbergt, in das neue Konzept eingebettet werden müsste, referierte André Bretz vom Bereich Schulen im Ausschuss. Zudem müsste während der Bauphase der Unterricht weiter gewährleistet sein, so dass nach einer Übergangslösung gesucht werden müsse. Die Stadt wolle vor allem ein tragfähiges Raumkonzept entwickeln, das sich pädagogische Konzepten und Schülerzahlen anpasst.

Ein weiteres Problem sei der mit zwei Schulen sehr große betroffene Personenkreis, so Bretz. "Gerade zu Anfang eines solche Projekts ist daher eine sorgfältige Planung nötig. Im Nachhinein etwas zu ändern wird oft sehr teuer." In dieser Phase Null soll daher durch die breite Einbeziehung der Betroffenen eine stabile Akzeptanz für die Umgestaltungsmaßnahmen geschaffen werden. Ziel ist es im Sinn des Selbstverständnisses Monheims als "Stadt für alle" einen inklusiven Schulkomplex zu gestalten.

Wenn die Stadt einen der fünf Preise gewinnt, stellt die Stiftung während dieser Pilotphase eine professionelle Begleitung. Voraussetzung ist laut Bretz ein entsprechender Ratsbeschluss. Außerdem muss sie eine Planungsgruppe einrichten, an der neben den Fachleuten aus der Verwaltung auch die Schulleitungen und die Ganztagsträger angehören. Auch Lehrer, Eltern und andere am Schulleben Beteiligte sollen einbezogen werden. Im Monheimer Schulausschuss wurde der Vorschlag einstimmig angenommen.

(RP)
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