Langenfeld Stadt baut weitere Asylunterkünfte

Langenfeld · Wie reagieren die Stadtverantwortlichen nach den Silvesterattacken auf Frauen in Köln mit Blick auf den bevorstehenden Straßenkarneval in Langenfeld?

Köln: Mahnwache nach Übergriffen an Silvester
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Mahnwache in Köln

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Foto: dpa, obe kno

"Wir haben keine Erkenntnisse, dass Vergleichbares im Kleinen hier bei uns geschehen könnte", antwortete die Beigeordnete Marion Prell am Dienstag im Ausschuss für Soziales und Ordnung auf eine FDP-Anfrage. "Aber wenn ich ein Orakel wäre, würde ich nach Delphi gehen." Wie in der Vergangenheit werde ein Sicherheitskonzept eng zwischen Rathaus und Polizei abgestimmt.

Das bestätigte in der Sitzung Ordnungsamtsleiter Christian Benzrath, der nach eigenen Worten "in ständigem Kontakt" mit dem örtlichen Polizeichef Jörg Feistner steht und dabei auch die durch die Silvesterattacken veränderten Vorzeichen bespricht. Die Einsatztaktik sei indes Geheimsache.

Im Ausschuss herrschte unter den Stadtpolitikern Einigkeit darüber, dass die Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern für ein gutes Zusammenleben obersten Stellenwert hat. Als "Eckpfeiler" dieser Bemühungen, die Fremden einzubeziehen, bezeichnete Prell in ihrem Bericht zur aktuellen Flüchtlingssituation "die Bereiche Sprache, Kita, Schule, Wohnen, Arbeitsplatz und Freizeitverhalten".

836 zugewiesene Asylbewerber wohnen Prell zufolge (Stand: 8. Januar) in zwölf Unterkünften, darunter zwei Turnhallen und die Wiescheider Bürgerhalle, 20 weitere seien anderswo untergebracht. In einer beheizbaren Halle an der Bahnhofstraße wurden jetzt Zelte für weiter 199 Menschen aufgestellt. Zu diesen insgesamt 1011 Schlafstätten kommen 200 weitere in der Notunterkunft neben dem Konrad-Adenauer-Gymnasium (Turn- und Leichtbauhalle) für die noch nicht registrierten Flüchtlinge hinzu, die laut Prell momentan aber nur knapp zur Hälfte belegt ist. Wegen des wohl anhaltenden Zustroms werden für zugewiesene Asylbewerber bis Juni insgesamt 1277 neue Schlafstätten eingerichtet, darunter der Neubau am Winkelsweg (310 Plätze ab April) und die Pestalozzischule (150 Plätze ab Juni).

Mit harscher Kritik am Land rechnete Prell vor, dass die den NRW-Städten für die Unterbringung zur Verfügung gestellten 1,948 Milliarden Euro zur Kostendeckung "bei weitem nicht ausreichen werden".

(mei)
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