Monheim Sprachprobleme: Schulen helfen sich selbst

Monheim · Über Sozialdienste beziehen Monheimer Schulen Dolmetscher für Eltern-Gespräche.

Monheim: Sprachprobleme: Schulen helfen sich selbst
Foto: Matzerath Ralph

Sprachbarrieren, die sich für die Monheimer Schulen im Dialog mit Eltern aus Zuwandererfamilien ergeben, waren kürzlich Thema im städtischen Integrationsrat. Die Peto-Fraktion hatte angefragt, wie die Schulen diese Barrieren überwinden und ob sie für komplexe Informationen, wie etwa für Klassenfahrten, selber Material in mehreren Sprachen herstellen. Die Verwaltung befragte daraufhin alle Schulen. Das Ergebnis: Das Sprachproblem wird meist von den betroffenen Familien selbst gelöst, indem die Eltern, wenn sie die deutsche Sprache nicht beherrschen, ihre Kinder, Verwandte oder Freunde zu dem Gespräch mitbringen.

Einige Schulen, wie etwa im Primarbereich die Armin-Maiwald-Schule oder die Schule am Lerchenweg, besorgen sich über den Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer (SKFM) oder das Monheimer Beratungscentrum Dolmetscher. Die Schulleitungen der Astrid-Lindgren- und der Lottenschule geben an, man versuche, sich mit Englisch zu behelfen. Keine der Schulen hält indes Informationsmaterial in verschiedenen Sprachen bereit.

"Die Schulen haben mit der Zeit selbstständig Lösungen entwickelt", sagt Peter Heimann, Leiter des städtischen Verwaltungsbereichs Schulen, in der Sitzung des Integrationsrats. Die Schulen seien - auch dank der städtischen Initiativen zur Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher - gut vernetzt, versichert der Amtschef. Bisher sei an die Verwaltung seitens der Schulleitungen keine Anfrage bezüglich einer systematischen Lösung des Problems herangetragen worden. Dennoch verspricht er: "Es wird niemand allein gelassen, wenn mal ein Problem auftreten sollte."

"Wir improvisieren, was das Zeug hält", bekennt Achim Nöhles, Leiter der Grundschule Am Lerchenweg. Auch wenn die Dolmetscher des SKFM sehr hilfreich seien, sei es schwierig, die Termine zu koordinieren. Mit dem Zuzug vieler Flüchtlinge sei die Sprachvielfalt gewachsen. Immerhin zeigten jetzt die ersten Deutschkurse Wirkung, so dass sich die direkte Kommunikation mit den Eltern verbessere, sagt Nöhles.

Allerdings reichten diese Sprachgrundlagen nicht aus, um komplexere Themen zu erörtern. Aus diesem Grund kämen für ihn auch nicht Kinder als Übersetzer in Frage, betont der Grundschulleiter. Er hofft, dass jetzt erst einmal keine neuen Flüchtlinge kommen "und wir uns in Ruhe um die kümmern können, die das sind". Er habe jetzt das Gefühl, das Problem in den Griff zu bekommen.

Auch Rafaela Langnickel, Leiterin der Armin-Maiwald-Schule, ist optimistisch: "Unsere Eltern aus Syrien und dem Irak lernen sehr fleißig Deutsch".

(RP)
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