Lokalsport Wolf schwärmt von ihrem "Kindergarten"

Leverkusen · Die Trainerin der Elfen lobt die Entwicklung der Nachwuchsspielerinnen, die im Zuge des Verletzungspechs beim Handball-Bundesligisten ihre Chancen nutzen. Heute Abend ist der TSV in Leipzig zu Gast.

 Kann nach ihrem fiebrigen Infekt wieder mitwirken: Pia Adams.

Kann nach ihrem fiebrigen Infekt wieder mitwirken: Pia Adams.

Foto: umi

Nach mehr als zwei Wochen Pause steigen Bayers Handballerinnen wieder in den Ligabetrieb ein. Heute geht es beim einstigen Dauerrivalen HC Leipzig wieder um Punkte, die beide Teams gut gebrauchen können für die Qualifikation für den Europapokal.

Allerdings ist die Ausgangslage des HCL bei vier Punkten Vorsprung vor den Elfen ungleich besser. "Gegen Leipzig in Leipzig zu spielen wird kein Spaziergang", betont Renate Wolf. Aber auch ohne Favoritenrolle wollen sie und ihre Schützlinge nichts unversucht lassen, erneut eine Überraschung zu landen. Zur Erinnerung: Im Hinspiel bezwang Bayer die Sächsinnen in der heimischen Smidt-Arena mit 30:29.

Allerdings fehlte damals nur Kristina Logvin. Deren Vertrag ist mittlerweile aufgelöst und die Liste der Ausfälle lang wie nie: Katharina Loest (Vertragsauflösung), Ruta Latakaite-Willig (Schwangerschaft), Natalie Adeberg und Anne Jochin (beide Kreuzbandriss).

Immerhin sieht es so aus, als seien die angeschlagenen Pia Adams (fiebriger Infekt) und Elisa Burkholder (muskuläre Probleme) rechtzeitig zum richtungsweisenden Spiel wieder an Bord. Der zuletzt so begeisternde "Elfen-Kindergarten" ist also komplett. "So bitter das Verletzungspech ist, so toll ist es zu sehen, welche Entwicklung die jungen Spielerinnen genommen haben und noch nehmen", schwärmt die Bayer-Trainerin. Dass auch der HCL nicht in Bestbesetzung antreten kann - Nationalspielerin Saskia Lang und Torjägerin Karolina Kudlacz fehlen verletzt - sieht sie indes nicht unbedingt als Vorteil. "Auch Leipzig hat junge Spielerinnen, die sich beweisen wollen", warnt Wolf.

Sie steckt als Trainer-Managerin bereits in den Planungen für die neue Spielzeit. Und stößt dabei auch immer wieder an Grenzen. Finanziell sind die Elfen schon lange nicht mehr auf Rosen gebettet, gehören bei der Höhe des Etats inzwischen nach eigenen Schätzungen zum unteren Drittel der Liga. Ziel ist es darum, wie in der Vergangenheit, junge, hungrige Spielerinnen zu entwickeln. Und was das angeht, könnte sich die Not dieser Saison nachträglich vielleicht sogar als Segen herausstellen - auch wenn es ausnahmsweise einmal nichts werden sollte mit der Qualifikation für den Europapokal. "Dazu müssten wir wohl nicht nur die schweren Spiele jetzt in Leipzig und dann zu Hause gegen Metzingen gewinnen, sondern auch die übrigen Partien. Versuchen werden wir es auf jeden Fall", verspricht Wolf.

(RP)
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