Lokalsport Verletzt: Baumbergs Kapitän erzielt teures Tor

Monheim · Kosi Saka rettete dem Fußball-Oberligisten das 1:1-Unentschieden gegen TuRU Düsseldorf. Nun fällt er für die nächsten Wochen aus.

 Schon wieder: Kosi Saka gehört zu denjenigen Baumbergern mit besonders viel Verletzungspech. Das schmerzt auch die Teamkollegen.

Schon wieder: Kosi Saka gehört zu denjenigen Baumbergern mit besonders viel Verletzungspech. Das schmerzt auch die Teamkollegen.

Foto: Ralph Matzerath

Es drohte eine Niederlage. Also war der Kapitän noch mehr als vorher gefordert. Und Kosi Saka bewies erneut, dass er die Spielführer-Binde für den Fußball-Oberligisten SF Baumberg (SFB) nicht nur zu Dekorationszwecken trägt. Beim Stande von 0:1 gegen TuRU Düsseldorf gab Robin Hömig sieben Minuten vor dem Ende eine Ecke herein. Irgendwie landete das Spielgerät dann bei Kosi Saka, der aus dieser Szene das 1:1 machte. "Mit letzter Kraft und mit der Innenseite des Oberschenkels", berichtete der 31-Jährige, "es war eine komische Bewegung." Der Preis für diesen Treffer, der den Endstand bedeutete, war aber relativ hoch. Auf dem Platz konnte sich Kosi Saka kaum noch bewegen - und musste doch bleiben, weil Baumberg bereits alle drei möglichen Wechsel vollzogen hatte. Also hielt er sich plötzlich im gegnerischen Strafraum auf, um dort mit einem Minimum an Aufwand etwas Verwirrung zu stiften. SFB-Trainer Salah El Halimi befürchtete Schlimmeres: "Ich habe kein gutes Gefühl. Vielleicht fehlt er uns länger." Gestern Mittag gab der Spieler dann jedoch wenigstens eine Teil-Entwarnung. Er geht von einer Zerrung aus und rechnet mit zwei bis drei Wochen Trainingspause. Für die Aufgabe am Sonntag (15 Uhr, Sandstraße) gegen den SC Düsseldorf-West sowie einige Partien danach fällt der ehemalige Profi aus.

Weil Kosi Saka aussetzen muss, gehen den Sportfreunden allmählich die Kapitäne aus. Ivan Pusic, die Nummer eins in dieser Rangliste, kommt nach seinem Urlaub noch nicht für einen Einsatz in Frage. Hayreddin Maslar (Kreuzbandriss) als Nummer zwei ist ebenso einer der Langzeit-Verletzten wie Louis Klotz (nach Kreuzbandriss im Aufbautraining) als Nummer vier. Da bleibt als Fünfter im Bunde Robin Hömig, der diesen Aushilfsjob natürlich gerne übernimmt. Noch viel lieber wäre es Hömig allerdings gewesen, wenn er gegen die TuRU kurz nach der Pause aus seiner guten Chance in der 53. Minute früher den Ausgleich gemacht hätte.

Die Szene mit einem zögerlichen Abschluss war irgendwie typisch für den Auftritt der Hausherren, die nach einem missratenem Auftakt gegen Düsseldorf langsam zu einer vernünftigen Linie fanden. Es gab vor der Pause zwei große Gelegenheiten für Stürmer Miguel Lopez Torres (30./32.) und die zweite Hälfte dominierte Baumberg komplett. Den starken Hömig-Freistoß aus etwa 20 Metern Entfernung wehrte TuRU-Keeper Björn Nowicki mit einer Glanzparade ab (80.), bevor Kosi Saka wenig später wenigstens das 1:1 gelang. "Wir haben uns befriedigend belohnt", fand Trainer El Halimi, "ich fand es gut, wie wir unseren Lauf gefunden haben. Du kannst ja nicht immer verlangen, dass wir acht oder neun Chancen haben und die andere Mannschaft gar keine."

Für die Partie gegen den SC West erwartet der SFB-Coach jede Menge Arbeit - sogar noch mehr als gegen die TuRU. "West ist fürs uns immer schwer zu spielen", sagt El Halimi, "und zusätzlich ist die Mannschaft gegenüber der vergangenen Saison gezielt verstärkt." Die Quervergleiche aus den bisherigen Ergebnissen in der aktuellen Serie lassen vielleicht ein Duell auf Augenhöhe erwarten. Der SC West begann mit einem erstaunlichen 4:1 beim Vorjahres-Vizemeister SpVg. Schonnebeck und machte am Mittwochabend aus einem 0:2 spät ein 2:2 gegen den VfB Homberg - bei dem die Sportfreunde mit einem überzeugenden 2:0 in die Saison gestartet waren. Nun wird Baumberg die Abwehr umbauen und zeigen müssen, wie es mit der defensiven Stabilität ohne Kosi Saka aussieht. Der wird natürlich trotzdem dabei sein und anfeuern - erst in der Kabine, dann draußen am Rand. Dafür braucht er nicht mal eine Spielführerbinde.

(RP)
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