Motorsport Tim Bergmeister fährt jetzt in Korea

Langenfeld · Der Langenfelder Motorsportler zeigte an seinem neuen Arbeitsplatz direkt im ersten Saisonrennen, dass er weiter auf einem hohen Niveau unterwegs ist. Der 40-Jährige will mit "Atlas BX Racing" den Titel in der Superrace-Serie holen.

 Schneller Arbeitsplatz: Der rund 500 PS starke Dienstwagen von Tim Bergmeister erreichte das Ziel beim gelungenen Auftakt vor der Konkurrenz.

Schneller Arbeitsplatz: Der rund 500 PS starke Dienstwagen von Tim Bergmeister erreichte das Ziel beim gelungenen Auftakt vor der Konkurrenz.

Foto: Atlas BX Racing Team

Ein Grünschnabel im Motorsport ist Tim Bergmeister lange nicht mehr - im Gegenteil. Schließlich vollendete er im Februar sein 40. Lebensjahr. In der langen Karriere hat er bereits viele Länder kennengelernt - und auf der Weltkarte nun eine weitere Station hinzugefügt. Dabei scheint Asien so etwas wie eine neue Heimat in den ganz schnellen Fahrzeugen auf vier Rädern zu werden. Das frühere Engagement in der japanischen Super-GT-Serie war sportlich nicht mal besonders erfolgreich, zahlte sich jetzt aber mit etwas Verspätung aus. Beim einstigen Team Art Taste hatte er mit dem erfahrenen Ingenieur Hiroshi Kato zusammengearbeitet. Der Japaner Kato wechselte dann als Technischer Direktor zum Team "Atlas BX Racing", das er auch dem Langenfelder wärmstens ans Herz legen konnte. Deshalb setzt sich Tim Bergmeister jetzt eben in Korea hinter das Lenkrad.

"Das macht mit sehr viel Spaß", sagt der Routinier, der in den vergangenen neun Jahren stets in einem Porsche unterwegs war und sich deshalb für die Serie Superrace Championship erheblich umstellen musste. Die rund 500 PS starken Autos der Klasse "Super 6000) haben mehr als sechs Liter Hubraum, dafür jedoch weder eine Traktionskontrolle (verhindert, dass die Räder beim Beschleunigen durchdrehen) noch ein Anti-Blockiersystem (soll das Blockieren der Räder beim Bremsen verhindern). "Es kommt ein bisschen mehr auf den Fahrer an", findet Bergmeister, "man muss mehr tun." Ebenfalls sehr ungewohnt: Die Sitzposition des Fahrers ist deutlich weiter hinten als üblich.

Dass sich Bergmeister immer noch sehr schnell auf neue Gegebenheiten einzustellen vermag, zeigte das erste Rennen der Saison auf dem erst 2010 gebauten "Korea International Circuit" in der südkoreanischen Provinz Jeollanam-do. Auf der 5,62 Kilometer langen Strecke hatte der Routinier am Ende die Nase vorn und sorgte gemeinsam mit seinem Teamkollegen Steven Cho für einen Doppelsieg. Anschließend erklärte er bei der obligatorischen Pressekonferenz zum ersten Mal wieder als Rennsieger übers Mikro, wie er die Dinge erlebt hatte. Da konnte er eine bestens funktonierende Mannschaft loben - und perfekt funktionierende Reifen, die jedes Team in der Superrace-Serie frei wählen und entwickeln kann.

Grundsätzlich kann Tim Bergmeister derzeit sogar als eine Art Werksfahrer gelten, weil "Atlas BX Racing" unter den Fittichen eines weltweit tätigen Reifen-Produzenten steht (Hankook). Dass sein neues Team bereits im vergangenen Jahr den Titel holte und jetzt einen perfekten Saisonstart hinlegte, kommt Bergmeister sehr entgegen - weil es zu seiner eigenen Einstellung passt. Deshalb haben alle natürlich die Meisterschaft als Ziel. Und da hat sich beim Tim Bergmeister gar nichts geändert. So war er bereits als motorsportlicher Grünschnabel. Ganz nebenbei: Für Runde zwei zieht die Serie am 17. Mai nach China um. Da war der Langenfelder auch noch nicht besonders oft.

(RP)
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