Lokalsport Sitzvolleyballer testen auf höchstem Niveau beim Zühlsdorf-Cup

Leverkusen · Auf der Suche nach der Aufstellung für die Paralympics probierte Trainer Rudi Sonnenbichler viel aus - auch einige Akteure aus Leverkusen.

 Stefan Hähnlein (r.) ist einer von sechs Sitzvolleyballern des TSV Bayer, die bei den Paralympics in Rio für Deutschland spielen könnten.

Stefan Hähnlein (r.) ist einer von sechs Sitzvolleyballern des TSV Bayer, die bei den Paralympics in Rio für Deutschland spielen könnten.

Foto: UWE MISERIUS

Hochklassigen Behindertensport gab es am Wochenende in der Herbert-Grünewald-Halle zu sehen. Immerhin trafen in China, Iran und Deutschland drei Größen des internationalen Sitzvolleyballs aufeinander. Der Theodor-Zühlsdorf-Cup war gleichzeitig auch ein Härtetest für die Paralympics in Rio. Vom TSV Bayer sind Stefan Schuh, Stefan Hähnlein, Jürgen Schrapp, Dominik Albrecht, Lukas Schiwy und Mathis Tilber im Nationalkader von Trainer Rudi Sonnenbichler.

Das deutsche Team startete mit einem 2:1-Erfolg gegen China in den Wettkampf. Das Team um Kapitän Heiko Wiesenthal musste dabei auf Jürgen Schrapp verzichten. Für ihn spielte Vereinskollege Dominik Albrecht. Im ersten Satz dominierte das deutsche Team das Spiel und setzte sich Dank der Durchschlagskraft des Angriffs mit 25:19 durch. Im umkämpften zweiten Satz (20:25) schien sich das Blatt zu wenden, ehe die deutsche Mannschaft im dritten Durchgang ihre Linie wiederfand (25:21).

Gegen den mehrfachen Paralympics-Sieger Iran sahen die Zuschauer zunächst ein ausgeglichenes Spiel, doch letztendlich mussten sich die Deutschen 1:2 geschlagen geben (21:25/25:22/27:29). Im letzten Satz agierte die Mannschaft von Sonnenbichler präzise, blieb den Iranern dicht auf den Fersen und ging sogar immer wieder in Führung. Nach zwei vergebenen Matchbällen ging der hart umkämpfte und spannende letzte Satz aber doch an die Gäste, die im dritten Spiel des ersten Spieltages China 3:0 schlugen. "Die Teams haben erstklassigen Sport geboten. Der Iran wird sicher in Rio das Maß der Dinge sein", mein Jörg Frischmann, Geschäftsführer der Behindertensportabteilung im TSV.

Der Sieger des Zühlsdorf-Cups 2016 heißt also erwartungsgemäß Iran, nachdem der Favorit für die Paralympics im gesamten Turnier ohne Niederlage blieb. Nach dem Auftakt am Freitag spielten die Teams am Samstag zunächst im Tie-Break Modus. Das deutsche Team überzeugte gegen China (3:1). Im zweiten Duell mit dem Iran ließ der Bundestrainer zunächst die Stammformation spielen. Nachdem diese mit 0:2 im Rückstand lag, kamen die vier Leverkusener aufs Feld - und das deutsche Team verkürzte auf 1:2. Auch der vierte Satz blieb lange offen, doch am Ende setzten sich die Iraner mit durch - 1:3. In der Finalrunde gab es noch einen Sieg gegen China (2:1) und erneut eine knappe Niederlage gegen den Iran (1:2). Das Drei-Länder-Turnier hat mit dem Iran (17 Punkte ) also einen klaren Sieger, vor Deutschland (10) und China (3).

"Für den jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung bin ich sehr zufrieden", meinte Sonnenbichler. "Unser Team hat eine geschlossene Leistung gezeigt. Ich hätte nicht gedacht, dass wir jetzt schon teilweise mit dem Iran mithalten können. Unsere Ergänzungsspieler sind näher an die erste Sechs herangerückt und haben gezeigt, dass sie zurecht im Kader sind."

(RP)
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