Lokalsport Schulz' Verletzung trifft LTV schwer

Leichlingen · Mit dem Rechtsaußen fehlt den Handballern der Top-Torschütze der 3. Liga.

Ein simpler Zweikampf kurz vor dem Spielende stellt den Leichlinger TV für den Rest der Saison vor große Probleme. Im Auswärtsspiel beim Neusser HV (30:35) verletzte sich Rechtsaußen Mike Schulz bei einem scheinbar harmlosen Zusammenstoß schwer. "Ich dachte erst, alles wäre okay", berichtet Schulz, der am Montag aber die erschütternde Diagnose erhielt: Riss des vorderen Kreuzbandes. Die Saison ist für den Top-Torschützen der 3. Handball-Liga damit vorzeitig beendet (die RP berichtete bereits).

Die Verletzung könnte für den 25-Jährigen aus sportlicher Sicht nicht bitterer sein. "Er spielt wohl die Saison seines Lebens", sagt sein Trainer Frank Lorenzet mit Blick auf 98 erzielte Tore in bisher zwölf Partien treffend.

Die Leichlinger, die ohnehin mit einem dünnen Kader in die Saison gestartet sind, stehen nach dem Ausfall ihres besten Schützen mitten in einer personellen Baustelle.

Lorenzet macht die Rechnung auf: "Wahrscheinlich habe ich bald nur noch acht Feldspieler zur Verfügung", sagt der Coach geknickt. Neben Neuzugang Schulz fällt auch die zweite Verstärkung des Sommers Marcus Bouali weiterhin (ebenfalls mit Kreuzbandriss) aus. Weil demnächst auch Henning Padeken endgültig seine schon lange geplante Australien-Reise antritt, gehen in der Blütenstadt langsam die Spieler aus.

Das wirkt sich nicht nur auf die Partien aus, die nächste ist am Freitag (20 Uhr, Smidt-Forum) übrigens gegen Tabellenführer VfL Eintracht Hagen, sondern auch auf den Trainingsbetrieb unter der Woche. "Wir können eigentlich nur individuell arbeiten und ein paar Bälle aufs Tor werfen", sagt Lorenzet, der wegen verschiedener anderer Ausfälle in dieser Situation bereits traurige Erfahrung besitzt.

Personelle Verstärkungen scheinen vorerst unwahrscheinlich. "Es ist das gleiche Problem wie im Sommer. Es ist auf dem Markt unglaublich schwer, einen passenden Mann zu finden", sagt Lorenzet.

Unglücksrabe Schulz nimmt seine Situation so locker es geht. "Für die Mannschaft tut es mir sehr leid", sagt der Rechtsaußen, "aber man muss auch sehen, dass es sich 'nur' um eine Sportverletzung handelt. Ich bin ja kein Sportinvalide und kann bald wieder Handball spielen." Vielleicht die gesündeste Einstellung, um mit der schwierigen Situation zurechtzukommen.

(RP)
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