Lokalsport Saison ist vorbei - aber Bergmeister fährt noch

Langenfeld · Der Langenfelder sicherte sich mit seinem US-Team den dritten Platz in der Meisterschaft. Jetzt ist er schon wieder in Kalifornien.

Lokalsport: Saison ist vorbei - aber Bergmeister fährt noch
Foto: Park Place Motorsports

Die Saison ist doch zu Ende. Eigentlich. Stimmt: Für Jörg Bergmeister war das Traditionsrennen "Petit Le Mans" auf der Road Atlanta (Georgia) der letzte Termin in der WeatherTech Sportscar Championship. Anschließend hatte er es mindestens so eilig wie vorher auf der Strecke im Porsche 911 GT 3 R Der Langenfelder war tatsächlich für knapp zwei Tage zu Hause, ehe er mit frischer Kleidung und ein bisschen neuer Kraft zurück in die USA flog. Dort geht das Jahr noch einmal in die Verlängerung, denn Bergmeister bestreitet in Laguna Seca (Kalifornien) das dritte Rennen in der "International GT Challenge". Der Reise-Stress ist beträchtlich, doch der Porsche-Werksfahrer ist heiß drauf: "Ich freue mich sehr, dass das geklappt hat."

Außerdem teilt sich der Langenfelder in Laguna Seca die Acht-Stunden-Arbeit mit dem Franzosen Romain Dumas und mit dem Kalifornier Patrick Long - mit dem er seit vielen Jahren befreundet ist. Jüngst noch waren beide für Wright Motorsports (Ohio) im Einsatz, als es um den Titel in der Pirelli World Challenge ging - und der Plan funktionierte. Bergmeister trug als "Edelhelfer" in einigen Rennen dazu bei, dass Long die Fahrer-Meisterschaft 2017 gewann.

Beim nächsten Einsatz in Kalifornien geht es zurück auf den "Mazda-Raceway", den Bergmeister ebenfalls bestens kennt. Außerdem hat er frische und gute Erinnerungen im Gepäck, denn in der WeatherTech-Serie gab es dort erst vor Kurzem mit dem Porsche von Parkplace Motorsports (Texas) den dritten Platz. Teamchef Patrick Lindsey, der gleichzeitig fahrender Teamkollege ist, war mal wieder sehr einverstanden mit dem Langenfelder: "Jörg hat einen unglaublichen Job gemacht." Das Ziel war spätestens jetzt neu definiert: Vom fünften Platz aus sollte der Sprung aufs Podium in der Meisterschaft gelingen.

Petit Le Mans ist als Zehn-Stunden-Rennen kleiner als die berühmtem 24 Stunden von Le Mans in Frankreich. Die Anforderungen gehen trotzdem an die Substanz - beim Material und bei den Sportlern. Bergmeister bekam es besonders zu spüren, weil er diesmal keine kühlende Weste und keine Trinkflasche zur Verfügung hatte. Grund: Das Team konnte die Teile nicht austauschen, weil sich nach einem Kontakt die rechte Tür des Porsche nicht mehr öffnen ließ. Also kam Bergmeister drinnen an die Grenzen der körperlich Machbaren. Das Problem waren dabei vor allem die 85 Prozent Luftfeuchtigkeit. "Wenn du igendwann am Funk zu lallen anfängst, sagt das alles". meinte Bergmeister. Trotzdem sprang der dritte Platz heraus, der Parkplace auf Rang drei der Teamwertung und Patrick Lindsey auf Rang drei der Fahrer-Meisterschaft hievte.

Vor der Saison hatten alle gehofft, um den Titel mitkämpfen zu können. Der Traum löste sich allerdings früh in Luft auf, weil die 24 Stunden von Daytona Ende Januar ernüchternd liefen. Nach einem Unfall in der dritten Rennstunde war alles vorbei - und Jörg Bergmeister keinen Meter gefahren. Der verlorene Boden ließ sich später selbst durch eine grandiose zweite Saisonhälfte nicht aufholen. In fünf Rennen waren die Parkplace-Piloten, die Ende Juli das Rennen von Lime Rock (Connecticut) gewannen, viermal bei der Siegerehrung auf dem Podium dabei. In der offiziellen Statistik lagen Bergmeister/Lindsey in dieser Teilwertung als bestes Team bei 148 Zählern - und holten damit elf Punkte mehr als die Dänin Christina Nielsen und der Italiener Alessandro Balzan (137) im Meister-Ferrari.

Demnächst wird sich zeigen, welche Einsätze Bergmeister 2018 bestreitet. Konkrete Entscheidungen sind noch nicht gefallen. Weil der Langenfelder das aber seit vielen Jahren gewohnt ist, macht er einen ruhigen Eindruck. Seine Saison ist ja praktisch sowieso nie zu Ende.

(RP)
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