Lokalsport Monheim denkt über die richtige Taktik nach

Monheim · Der Fußball-Oberligist empfängt den Tabellenzweiten SC Düsseldorf-West. Trainer Dennis Ruess erwartet eine extrem knifflige Aufgabe.

 Die Tüftler: Chefcoach Dennis Ruess (links) und sein Trainerteam (rechts Co-Trainer André Maczkowiak) wollen Monheim perfekt einstellen.

Die Tüftler: Chefcoach Dennis Ruess (links) und sein Trainerteam (rechts Co-Trainer André Maczkowiak) wollen Monheim perfekt einstellen.

Foto: Ralph Matzerath

Für die Freunde und Unterstützer des FC Monheim (FCM) war der Auftritt am vergangenen Samstag doch mehr als ein gewöhnliches Oberliga-Spiel. Das ließ schon die ungewöhnlich hohe Zahl von Monheimer Anhängern im Baumberger Stadion an der Sandstraße erahnen. Mit dem 1:1-Unentschieden im Lokalderby gegen die Sportfreunde Baumberg konnte der FCM am Ende auch zufrieden sein, weil er gerade im ersten Durchgang besonders in der defensiven Stabilität zu überzeugen wusste. Obwohl dann die Gastgeber nach dem Ausgleichstreffer in der zweiten Hälfte Oberwasser bekamen, ging das Resultat aus der Sicht von FCM-Coach Dennis Ruess völlig in Ordnung: "Ich finde schon, dass die Punkteteilung gerecht ist. Klar haben wir am Ende die eine oder andere Situation mit Glück und Geschick überstanden. Aber wir haben auch ein unglückliches Gegentor kassiert und selbst noch Chancen auf einen zweiten Treffer gehabt."

Vor dem Anpfiff hatte Monheim in Leroy Mickels einen neuen Spieler praktisch aus dem Hut gezaubert und so für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Der Angreifer hatte bereits seit zwei Wochen mittrainiert und dann rechtzeitig die Spielberechtigung erhalten. Daraufhin wurde er prompt in der Startelf beordert. "Wir wollten versuchen, für ein gewisses Überraschungsmoment zu sorgen. Das war ein Spieler, den keiner auf den Schirm hatte", erklärt Ruess. Der Coup blieb bis zuletzt eine Verschluss-Sache und kurz vor dem Anpfiff rieben sich selbst eingefleischte Anhänger des FCM verwundert die Augen.

Mickels, der bis zum Sommer bei Alemannia Aachen unter Vertrag stand und dann zunächst vereinslos war, brachte seine Vorzüge direkt ein und hielt die Baumberger Defensive durch seine Schnelligkeit immer wieder auf Trab. "Er bringt eine Qualität mit, die uns guttut, aber die muss er eben auch in Zukunft abrufen. Der Plan ist, dass er uns hilft, unsere Ziele zu erreichen - und wir versuchen, ihn wieder in die Form zu bringen, in der er seine Ziele erreichen kann", sagt der FCM-Coach über den neuen Offensivmann, der nach Stationen bei Borussia Mönchengladbach, St. Pauli und Alemannia Aachen irgendwann gerne noch einmal in einer höheren Klasse aktiv werden will.

Am Sonntag (15 Uhr) könnten Mickels und der FCM den nächsten Schritt auf dem Weg zum angestrebten Klassenerhalt machen, denn der Tabellenzweite SC Düsseldorf-West gastiert im Rheinstadion. Bei einem Sieg hätte der Achte Monheim bereits die bis zur Winterpause vorgesehene Marke von 20 Punkten erreicht und damit die Hälfte der Zähler auf dem Konto, die üblicherweise am Ende der Saison zur Rettung reichen. Die Hürde ist allerdings richtig hoch. "Düsseldorf ist taktisch sehr gut und diszipliniert und hat für jedes einzelne Spiel einen individuellen Plan", meint Monheims Trainer, "das wird ein schweres und unangenehmes Spiel werden."

Ein Hinweis dafür: Während der FCM nur eins seiner vergangenen sechs Spiele gewinnen konnte, ist der SC West mittlerweile seit acht Spielen ungeschlagen. Die einzige Niederlage in dieser Saison kassierten die Düsseldorfer vor einigen Wochen bei den Sportfreunden Baumberg, als das Team von West-Trainer Marcus John am 20. August mit 0:5 unterging. Der FCM verkaufte sich dort am vergangenen Wochenende teurer - in einer Partie, die für viele weit mehr war als ein gewöhnliches Oberliga-Spiel.

(mroe)
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