Lokalsport Lorenzet will mehr Leidenschaft sehen

Leichlingen · Die Handballer des Leichlinger TV wollen gegen den Longericher SC die Heimpleite gegen die SG Menden vergessen machen und den Anschluss an die Spitzengruppe der Dritten Liga schaffen. Gelingen soll das mit mehr Teamgeist.

 Da geht's lang: Für Frank Lorenzet ist klar, was seinem Team noch fehlt - Leidenschaft, Emotion und Mannschaftsgeist.

Da geht's lang: Für Frank Lorenzet ist klar, was seinem Team noch fehlt - Leidenschaft, Emotion und Mannschaftsgeist.

Foto: UWE MISERIUS (ARCHIV)

In der Vergangenheit war das Drittliga-Duell zwischen dem Leichlinger TV und dem Longericher SC stets ein Spitzenspiel. Die Vorzeichen haben sich vor der Partie heute (20 Uhr, Am Hammer) jedoch geändert. Beide Teams sind noch nicht so stark wie in der vergangenen Saison. "Was im technischen und taktischen Bereich auch völlig normal ist", betont LTV-Trainer Frank Lorenzet. "Die Niederlage gegen Aufsteiger Menden hätte trotzdem nicht passieren dürfen."

Drei Wochen ist sie bereits her, die 30:31-Pleite gegen die SG Menden Sauerland Wölfe, doch vergessen ist sie noch nicht. "Dafür war der Spielverlauf zu bitter", sagt der Coach. In der Anfangsphase führten die Leichlinger schnell 10:5, fünf Minuten vor Schluss lagen sie immer noch 30:27 vorne. Doch dann stibitzte der Aufsteiger die Punkte. "Das liegt mir noch schwer im Magen." Daran änderte auch der überzeugende 29:22-Erfolg beim TV Korschenbroich nichts.

Im ersten Heimspiel nach Menden soll nun unbedingt ein Sieg her. Das Leichlinger Publikum hat die Truppe durch die empfindliche Niederlage nicht verprellt. "Wir haben 150 Tickets vorab verkauft, was darauf hindeutet, dass es voll wird", sagt Lorenzet. "Wir bitten daher, möglichst früh zu kommen, weil wir nur 500 Karten verkaufen dürfen."

Um zu gewinnen, müssen die "Pirates" im Idealfall an ihre starke zweite Halbzeit in Korschenbroich anknüpfen. "Dass uns die Konstanz noch fehlt, kann ich dem Team nicht ankreiden", sagt der Coach. "Wir haben sieben neue Spieler im Kader. Der Integrationsprozess dauert, so dass wir alle etwas mehr Geduld haben müssen." Was sich Lorenzet jedoch wünscht, ist eine andere Körpersprache. "Im Bereich der Emotionen und der Leidenschaft sehe ich noch Defizite. Wir müssen mehr als Mannschaft auftreten." Mit mangelhafter Motivation habe das aber nichts zu tun: "Das ist absoluter Unsinn", stellt der Coach klar. "Alle wollen gewinnen, bekommen das aber noch nicht auf die Platte. Die Jungs machen sich selbst zu viel Druck, weil auch eine gewisse Verunsicherung da ist."

Dazu kommen Verletzungsprobleme. Marcus Bouali sollte nach überstandenem Kreuzbandriss eigentlich wieder einsteigen, doch die Ärzte verordneten dem langzeitverletzten Rückraumspieler eine weitere Woche Pause. Lukas Schulz kuriert noch seinen Bänderriss aus. Der LTV hat zudem Routinier Carsten Mundhenk reaktiviert, um den von Rückenproblemen geplagten Damian Bungert im Tor zu ersetzen. Zuletzt hatte der 42-Jährige bei den Bergischen Panthern ausgeholfen.

Mit dem Gegner aus Köln haben die Leichlinger derzeit viel gemeinsam. Auch der Longericher SC ist nach dem tollen dritten Platz im letzten Jahr nicht unbedingt erfolgreich in die Saison gestartet.

Mit 6:6-Punkten bleibt das Team hinter den Erwartungen zurück, konnte sich aber - wie der LTV - gegen den TV Korschenbroich etwas rehabilitieren (31:21). Mit Felix Janssen und Christian Born verloren die Domstädter zwei erfahrene Spieler, gewannen gleichzeitig aber auch gute Zugänge. Dustin Thöne verstärkt den Innenblock, Joshua Reuland und Simon Schlösser sorgen auf den Außenpositionen für Schwung. Letzterer traf gegen Korschenbroich neun Mal.

"Das wird ein harter Prüfstein für uns", sagt Lorenzet. "Auch wenn es kein Topspiel mehr ist, ist es doch für beide wegweisend. Wer da verliert, ist aus der Spitzengruppe erstmal raus." Da der LTV mit 6:4-Zählern noch recht gut dasteht, ist die Chance groß, mit einem Sieg den Anschluss nach oben herzustellen.

(RP)
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