Lokalsport Leidenschaft trägt Handballer zum Erfolg

Langenfeld · Der Oberligist SG Langenfeld gewann das von starken Abwehrreihen geprägte Spitzenspiel gegen die Bergischen Panther mit 20:18.

 Völlig losgelöst: Wenn Henrik Heider (links), Tim Menzlaff (vorne), Vinzenz Preissegger (rechts), Mirko Stolley (hinten/verdeckt) und Sven Kniesche (hinten/Mitte) gerade nicht auf dem Feld standen, bejubelten sie jeden Treffer der Teamkollegen wie einen eigenen.

Völlig losgelöst: Wenn Henrik Heider (links), Tim Menzlaff (vorne), Vinzenz Preissegger (rechts), Mirko Stolley (hinten/verdeckt) und Sven Kniesche (hinten/Mitte) gerade nicht auf dem Feld standen, bejubelten sie jeden Treffer der Teamkollegen wie einen eigenen.

Foto: Ralph Matzerath

Intensiv geführt wäre eine glatte Untertreibung. Dustin Thöne brachte es nachher eher auf den Punkt: "Was für eine Schlacht." Damit wollte er nach dem Spitzenspiel des Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) gegen die Bergischen Panther vor allem sagen, dass mehr nicht geht - nicht mehr Leidenschaft, nicht mehr an Atmosphäre, nicht mehr an Fans. Tatsächlich war nirgendwo noch ein Millimeter Raum und auch die Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Über 700 Zuschauer kamen zudem in Sachen Spannung auf ihre Kosten. Und weil die SGL im Duell der Top-Teams nach einem harten Kampf mit 20:18 (7:7) die Oberhand behielt, konnte sie den Abend in vollen Zügen genießen. "Ich hatte Tränen in den Augen", räumte Trainer Dennis Werkmeister ein, "da waren so viele Emotionen drin - und dann war der Druck weg." Ansonsten zeigte er immer wieder auf seine jubelnde Spieler: "Der Erfolg gehört alleine diesem Team."

Das Gipfeltreffen war ein Abnutzungskampf, in dem niemand zurücksteckte. Besonders böse Szenen kamen selten vor, aber beide Abwehrreihen langten immer hart zu. Weil darüber hinaus viele Fehler passierten, entwickelte sich vor der Pause eine torarme Partie. Langenfeld legte bis zum 4:3 (14.) stets vor und geriet beim 4:5 (18.) zum einzigen Mal in Rückstand. Ein Grund für die Flaute: André Eich, sonst bei Siebenmetern meistens sehr sicher, hatte bis dahin bereits zwei Strafwürfe ausgelassen. Nach dem 7:7-Halbzeitstand scheiterte André Boelken ebenfalls, ehe sich später Matthias Herff als dritter Kandidat von der Linie probierte. Dass der Kapitän seine vier Siebenmeter souverän und nervenstark verwandelte, war einer der Bausteine zum Sieg.

Tief in die Trickkiste griff Herff dabei in einer Phase, als die Partie unverändert auf des Messers Schneid stand. Gut sechs Minuten vor dem Ende griff er sich beim Stande von 16:16 (54.) erneut den Ball - und legte ihn aus dem Handgelenk am Keeper vorbei zur 17:16-Führung (54.) ins Netz. Herff, der zwei weitere Feldtore beisteuerte, gehörte nach dem Wechsel mit seiner Treffsicherheit ebenso zu den Matchwinnern wie Rechtsaußen Max Adams, auf dessen Konto zunächst das 12:10 (41.) und das sehenswerte 16:15 (52.) gingen. Noch etwas später hatte Boelken für die SGL gerade auf 19:17 erhöht (59,) und Alexander Zapf per Siebenmeter auf 18:19 (59.) für die Panther verkürzt. Etwas später kam Adams auf Rechtsaußen wieder zum Wurf - und er verwandelte genau 32 Sekunden vor der Schluss-Sirene zum entscheidenden 20:18. Die Stimmung in der Halle war längst am Siedepunkt - und so gut wie vielleicht noch nie in der Langenfelder Handball-Geschichte.

Typisch für den aktuellen Zustand des Teams: Adams wollte vom Lob für eine (nerven-) starke Leistung wenig wissen: "Ab und zu muss man etwas probieren, um den Torwart zu überraschen. Wir haben aber gewonnen, weil wir eine echte Mannschaft sind, in der jeder für den anderen gekämpft hat. Unglaublich, was hier und heute los war. Die Halle hat uns getragen." Irgendwie meinte er dasselbe wie der Teamkollege Thöne: Intensiv geführt wäre dafür eine glatte Untertreibung.

SG Langenfeld; Geske, Hanke - Thöne, Heider (1), Wolter (1), Preissegger, Menzlaff, Adams (3), Herff (6/4), Kniesche, Stolley (1), Eich (4/1), Boelken (4/2), Nelte.

(RP)
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