Lokalsport Junger Schwimmer ist heiß auf Berlin

Langenfeld · Der 16 Jahre alte Langenfelder Moritz Schaller startet über 50 Meter Schmetterling bei den Deutschen Meisterschaften.

 Volle Kraft voraus: Moritz Schaller freut sich auf den Vergleich mit Deutschlands besten Schwimmern.

Volle Kraft voraus: Moritz Schaller freut sich auf den Vergleich mit Deutschlands besten Schwimmern.

Foto: Ralph matzerath

Auf ihn ist der Schwimmverein Langenfeld (SVL) mächtig stolz: Moritz Schaller, 16 Jahre jung, nimmt heute in Berlin an den Deutschen Meisterschaften teil. Seine Spezialdisziplin ist das Schmetterlingsschwimmen. Er legt 50 Meter auf der Kurzbahn zurück und die Bestzeit steht bei 25,17 Sekunden, Ob er sie verbessern kann? "Das weiß ich nicht. Das hängt ganz von der Tagesform und von der Atmosphäre ab", sagt Schaller. Perfekt motiviert ist er auf jeden Fall. Vater Thomas Schaller und Trainer Marcel Niewerth sind dabei, um Moritz optimal einzustellen und anzufeuern. Das ist dem 16-Jährigen sehr wichtig.

Vier Jahre lang hat Schaller beim SVL auf die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften hingearbeitet. Das erfordert viel Disziplin und Durchhaltevermögen. Fünfmal in der Woche ist er mit der Trainingsgruppe 1 emeinsam mit 20 Mädchen und Jungen im Alter von 13 bis 20 Jahren am Start. Darüber hinaus steht zweimal pro Woche noch Krafttraining auf dem Programm. "Da kann man nicht mal eben absagen, weil man lieber ins Kino möchte", betont der talentierte Schwimmer, "das wäre sehr schlecht. Dann wäre man richtig im Rückstand." Aussetzen gebe es für ihn allenfalls dann, wenn ihn eine Erkrankung dazu zwinge, sagt der durchtrainierte junge Mann, der bei 1,82 Metern Länge knapp 70 Kilo auf die Waage bringt. "Ja", sagt er, "die Größe bringt mir schon Vorteile." Dennoch bleibt er realistisch: "Mit mir treten in Berlin viele an, die besser sind - weil sie älter sind und mehr Trainingserfahrung haben. Das Top-Alter bei Leistungsschwimmern liegt dann bei 23 oder 24 Jahren", sagt er.

Der Gymnasiast Moritz Schaller ist ehrgeizig und gewissenhaft, aber nicht vom Siegeswillen beherrscht: "Ich bin schon froh, unter den 100 besten deutschen Schwimmern dabei sein zu können. Es ist ein absolutes Highlight für mich, in Berlin mitzuschwimmen und für meine bisherigen Erfolge so belohnt zu werden." Einige der Teilnehmer aus seiner Altersgruppe kennt Moritz gut. "Denen gönne ich natürlich jede gute Leistung, ohne neidisch zu sein", sagt er überzeugend. Ein Traumziel hat der Langenfelder trotzdem. Es wäre für ihn großartig, heute in eine der Finalgruppen zu kommen und damit unter den 24 schnellsten Schwimmern Deutschlands zu stehen.

Für Moritz beginnt der Meisterschaftstag sehr früh - nämlich bereits um sieben Uhr mit dem Einschwimmen. Um zehn Uhr geht es mit den Wettkämpfen los. Sollte Schaller tatsächlich ins Finale kommen, müsste er am Abend noch einmal auf den Startblock. Besonders freuen würden sich mit ihm sein Trainer und Jürgen Rimmel, der Abteilungsleiter im Schwimm-Verein Langenfeld. "Was Moritz da leistet, ist Schwimmen auf höchstem Niveau", meint Rimmel.

Für Moritz Schaller gehört das Schwimmen zum Leben - wie die Hausaufgaben, an die er sich wegen des Nachmittagsunterrichts und des Trainings manchmal erst um 20 Uhr setzen kann. "Kein Problem", versichert Schaller, "ich bin sehr zufrieden - mit dem Schwimmverein, meinem Trainer, der Schule, meinem Leben." Zehn Wettkämpfe pro Saison schafft er locker und hat dabei auch Zeit für Freunde und andere Hobbys wie Fußball, Skilaufen, Wasserski oder Handball: "Ich war eben in Sport immer sehr gut."

"Das Schöne ist einfach, dass niemand wusste, dass dieses Potenzial in mir steckt", erzählt er, "mit drei Jahren habe ich das Seepferdchen gemacht. Meine Mutter fand, das sei zu wenig und nicht mehr als ein bloßes Überwasserhalten. So bin ich sehr früh zum Schwimmverein gekommen, habe da sicheres Schwimmen gelernt und den Spaß an diesem Sport entdeckt." Alles zusammen hat ihn bis nach Berlin gebracht. Und die Hauptstadt ist für Moritz Schaller offensichtlich auf jeden Fall eine Reise wert.

(RP)
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