Lokalsport Japan: Platz zwei begeistert Bergmeister

Langenfeld · Der Motorsportler schaffte mit zwei starken Resultaten bei den Rennen in Motegi einen versöhnlichen Abschluss der Saison, die nicht immer einfach war. Wo der Langenfelder 2017 unterwegs sein wird, steht bisher noch nicht genau fest.

 Hoch mit dem Ding: Jörg Bergmeister (links) und Naoya Yamano hatten bei der Siegerehrung offensichtlich jede Menge Spaß. Kein Wunder: Fürs Team war es der erste Podestplatz in der gesamten Saison 2016.

Hoch mit dem Ding: Jörg Bergmeister (links) und Naoya Yamano hatten bei der Siegerehrung offensichtlich jede Menge Spaß. Kein Wunder: Fürs Team war es der erste Podestplatz in der gesamten Saison 2016.

Foto: Excellence Porsche Team KTR

Jörg Bergmeister wirkt entspannt, obwohl er viele Termine hinter sich bringen muss. Das ist eben so bei Porsche-Werksfahrern, die übers Jahr unter anderem auch für Tests zuständig sind. Den Rennstress auf den Strecken dieser Welt hat Bergmeister für 2016 jetzt allerdings hinter sich. Außerdem brachte der Langenfelder Motorsportler aus Asien zum Abschluss die besten Resultate aus der Serie Super GT in Japan mit. Auf der Strecke von Motegi stand zuerst der zweite Anlauf fürs dritte Rennen auf dem Programm, das im Frühjahr ausgefallen war (Erdbeben). Bergmeister erzielte als Zweiter im Porsche 911 GT 3 R des Teams Excellence Porsche KTR ein starkes Ergebnis. "Alle im Team waren mega-happy", sagt der 40-Jährige, "und für mich war es ein versöhnliches Ende der Saison." Das normal im Terminkalender stehende Finale von Motegi konnte sich einen Tag darauf mit Platz fünf ebenfalls sehen lassen.

 Der mit dem prüfenden Blick: Jörg Bergmeister wollte genau wissen, wie sich die Reifen entwickeln.

Der mit dem prüfenden Blick: Jörg Bergmeister wollte genau wissen, wie sich die Reifen entwickeln.

Foto: Excellence Porsche Team KTR

Japan war für den Porsche-Werksfahrer das zweite Arbeitsgebiet neben der Serie "WeatherTech SportsCar Championship" in den USA. Aufgrund von Termin-Überschneidungen konnte Bergmeister nicht alle Asien-Rennen bestreiten. Darüber hinaus gab es ein Reifen-Problem - und dadurch Nachteile im Vergleich zur Konkurrenz. Spätestens nach den beiden ersten Rennen stand deshalb fest, dass eine Top-Position in der Meisterschaft kein Thema sein würde. "Ab Thailand haben wir angefangen, Fortschritte zu machen", findet Bergmeister, der dafür einen Beleg in Zahlen anführen kann. Das Team sammelte 48 Zähler - 14 aus den ersten fünf Rennen, 34 aus den letzten drei. Mit einer ähnlichen Ausbeute von Beginn an wäre mehr drin gewesen. Ähnlich sieht die Rechnung für die Fahrer-Meisterschaft aus, in der Jörg Bergmeister auf Rang 13 bloß in den letzten Rennen punktete (insgesamt 25 Zähler).

Im Rückblick auf das Jahr in den USA kommen ebenfalls Licht und Schatten vor. Das Dauerthema mit der Balance of Performance für die Einstufung der Autos sorgte nicht zuletzt bei Bergmeisters Team Parkplace Motorsports aus Texas oft für Unruhe. Wegen eines technischen Defekts kam der Porsche 911 GT 3 R zudem direkt zum Auftakt bei den 24 Stunden von Daytona nicht in die Punkte, sodass der Traum von der Meisterschaft praktisch schon vorbei war - spätestens jedoch mit dem Motorschaden bei den zwölf Stunden von Sebring.

 Am liebsten vorne: Am Ende fehlten Jörg Bergmeister im weißen Porsche 911 GT 3 R nur gut zwei Sekunden zum Sieg.

Am liebsten vorne: Am Ende fehlten Jörg Bergmeister im weißen Porsche 911 GT 3 R nur gut zwei Sekunden zum Sieg.

Foto: Excellence Porsche Team KTR

Trotzdem blieb sportlich Positives hängen, zumal nach dem Stotter-Start immerhin drei zweite Plätze heraussprangen. Ganz nebenbei fühlte sich Bergmeister bei Parkplace gut aufgehoben: "Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mich auch außerhalb des Autos einzubringen." Trotzdem bereitet es ihm mindestens ähnlich viel Vergnügen, ein Rennen zu gewinnen. Dieses Erfolgserlebnis konnte er sich verschaffen - auf dem Nürburgring, die so etwas wie die Hausstrecke ist. Nach Platz zwei beim fünften Rennen der Langstrecken-Serie VLN raste der Langenfelder beim sechs Stunden dauernden siebten als Sieger über die Ziellinie. Genau dafür brennt Bergmeister und deshalb will er 2017 wieder angreifen. Wann und wo das sein wird, steht bisher nicht endgültig fest - ein Zustand, an er sich als Porsche-Werksfahrer längst gewöhnt hat. Das ist dann ein weiter Grund, einen ziemlich entspannten Eindruck zu machen.

(RP)
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