Lokalsport Irres Finale: Longhorns feiern Happy End

Langenfeld · Das 35:31 in Rostock gibt dem Football-Zweitligisten viel Rückenwind für den weiteren Kampf um den Klassenerhalt.

 Der Anfang: René Weile (links) konnte bei seinem ersten Touchdown für Langenfeld noch nicht wirklich ahnen, wie spektakulär sich die Partie in der Endphase zugunsten des Aufsteigers entwickeln sollte.

Der Anfang: René Weile (links) konnte bei seinem ersten Touchdown für Langenfeld noch nicht wirklich ahnen, wie spektakulär sich die Partie in der Endphase zugunsten des Aufsteigers entwickeln sollte.

Foto: Ralph Matzerath

Den Langenfeld Longhorns gelang in der Zweiten Football-Bundesliga (GFL 2) ein echter Befreiungsschlag, denn der Aufsteiger setzte sich nach einer ungewöhnlich dramatischen Partie bei den Rostock Griffins in der letzten Sekunde mit 35:31 (14:10) durch. "Das Spiel gehört auf jeden Fall zu den Top Five in meiner Zeit bei den Longhorns", sagte Headcoach Michael Hap. Der US-Amerikaner Darnell Evans bescherte den Gästen mit seinem Touchdown drei Sekunden vor Schluss den Sieg und versetzte dadurch den ganzen Longhorns-Tross in einen Freudentaumel.

Die Ausgangslage war für die Langenfelder zunächst nicht gerade optimal. Wegen erheblicher personeller Probleme stand Hap nur ein Mini-Kader zur Verfügung und alleine vier Pass-Empfänger (Receiver) waren verletzungsbedingt zu Hause geblieben. Am Ende gehörten zum Kader lediglich 25 Spieler, während Rostock auf ein ungefähr doppelt so großes Aufgebot zurückgreifen konnte. Hinzu kam die strapaziöse Anreise an die Ostsee, die Langenfeld schon früh am Morgen angetreten hatte. "Mit schlechteren Vorzeichen kannst du eigentlich nicht in ein Spiel gehen. Wenn man von eine Rumpftruppe sprechen würde, wäre das noch untertrieben", betonte Teamkapitän und Runningback Daniel Berg, der aufgrund des personellen Engpasses in der Defense aushelfen musste.

Die Hausherren eröffneten die Partie mit einem Fieldgoal - 3:0. Auf der anderen Seite sorgte René Weile mit seinem Touchdown für die ersten Langenfelder Punkte und die Wende zum 7:3. Im zweiten Viertel gelang den Rostockern ihr erster Touchdown zum 10:7, doch die Longhorns hatten erneut eine Antwort parat. Quarterback Joey Sanchez fand mit einem langen Pass Carlo Zimmermann, der es bis in die Endzone schaffte und Langenfeld mit 14:10 in Front brachte.

Zur Pause waren zwei weitere Langenfelder Spieler angeschlagen und nicht mehr einsatzfähig, sodass sich ab dem dritten Viertel der kleine Kader und die hohen Temperaturen immer mehr bemerkbar machten. Rostock zog durch drei Touchdowns weit davon (31:14). Glück für Langenfeld: André Hoffmeister drang nach einer Ball-Eroberung direkt in die Endzone der Griffins vor und hielt die Longhorns mit seinem Touchdown zumindest irgendwie im Spiel. Die Chancen sahen allerdings am Anfang des letzten Abschnitts beim Stande von 20:31 nicht sonderlich gut aus.

"Im dritten Viertel sind wir wirklich eingebrochen, aber das letzte Quarter war der Wahnsinn", urteilte Berg. Jens Walter brachte Langenfeld mit einem Touchdown auf 28:31 heran und auf der anderen Seite hielt jetzt die Longhorns-Defensive dicht. Zwei Minuten vor Schluss kamen die Gäste an der eigenen Endzone noch einmal in Ballbesitz - und arbeiteten sich jetzt im Express-Tempo nach vorne. Dann fing Evans den Pass von Sanchez und machte den Last-Minute-Erfolg für die Langenfelder perfekt - 35:31. Der Sieg wirkte sich natürlich auch in der Tabelle positiv aus, denn die Longhorns (4:8 Punkte) konnten den letzten Platz verlassen (jetzt Rostock/2:8) und zumindest vorübergehend auf Rang fünf klettern.

(mroe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort