Lokalsport Handballer stellen eine Abwehr aus Beton hin

Langenfeld · Herausragende Deckungsleistung war die Basis für das 28:22 des Oberligisten SG Langenfeld gegen die SG OSC Wölfe Rheinhausen.

 Augen zu und durch: Langenfelds Regisseur André Eich (Mitte) muss bisweilen beim Spielaufbau ebenfalls einiges einstecken. Dafür kommen immer wieder die Teamkollegen frei zum Wurf - wie hier Sven Kniesche (links). Beim Sieg über Rheinhausen erzielte Eich neun Treffer (davon sechs per Siebenmeter).

Augen zu und durch: Langenfelds Regisseur André Eich (Mitte) muss bisweilen beim Spielaufbau ebenfalls einiges einstecken. Dafür kommen immer wieder die Teamkollegen frei zum Wurf - wie hier Sven Kniesche (links). Beim Sieg über Rheinhausen erzielte Eich neun Treffer (davon sechs per Siebenmeter).

Foto: Ralph matzerath

Dennis Werkmeister grinste über das ganze Gesicht - und das aus gutem Grund. Die Trainingsarbeit unter der Woche hatte sich schließlich ausgezahlt. Zuletzt war der Coach des Handball-Oberligisten SG Langenfeld (SGL) mit der Deckungsleistung seiner Mannschaft noch ziemlich unzufrieden gewesen. Kein Wunder: Die Abwehr hatte über viele Lücken auch einiges zur 30:38-Niederlage im Spitzenspiel bei Borussia Mönchengladbach beigetragen. "Wir haben im Training nur an der Deckung gearbeitet", berichtete Werkmeister, der im Heimspiel gegen die SG OSC Löwen Rheinhausen mit seinem Team tatsächlich die Früchte ernten konnte. Langenfeld verteidigte stark und legte dadurch den Grundstein für den 28:22 (12:12)-Sieg.

Eine einseitige Partie war es allerdings trotzdem nicht. Das lag weniger an der Deckung, die über 60 Minuten eine Klasse für sich darstellte. Zwölf Gegentreffer im ersten und sogar nur zehn im zweiten Abschnitt sprachen unter anderem für Co-Trainer Thorsten Scholl eine eindeutige Sprache: "Was willst du mehr?" Die Zuschauer in der gut gefüllten Halle am Konrad-Adenauer-Gymnasium sahen dennoch ein offenes Duell. Punkt eins: Der Gegner, Absteiger aus der 3. Liga, leistete starken Widerstand. Punkt zwei: Der Angriff der SGL fand zunächst nicht voll in seinen Rhythmus.

Eine zu hohe Fehlerquote im Pass-Spiel und im Abschluss war der Grund dafür, dass sich die Gastgeber für ihre überzeugende Deckungsarbeit erst einmal nicht belohnten. Die Wölfe blieben dran und die Führung wechselte immer wieder. Dass sich die beiden Teams mit einem Remis in die Kabine verabschiedeten, wunderte da keinen.

Nach dem Wechsel ließ sich lange Zeit ebenfalls kein Trend erkennen - höchstens erahnen. Allmählich kam jetzt der Offensivmotor der Langenfelder auf Touren und die SGL legte immer vor. Richtig absetzen konnte sich Werkmeisters Mannschaft allerdings erst, als sie eine ihrer insgesamt vier Überzahl-Situationen ausnutzte. "Ich sage den Jungs immer wieder, Überzahl-Situationen entscheiden Spiele", meinte der SGL-Coach. Und es war genau zu erkennen, dass sein Team diesen Standpunkt sehr präzise verinnerlicht hatte. Schon im ersten Abschnitt nutzte Langenfeld eine Überzahlsituation clever und mit spielerischen Mitteln aus.

Ähnlich war es etwa zehn Minuten vor dem Ende. Zwei schön herausgespielte Treffer durch Kapitän Matthias Herff (bestritt nach überstandenem Mittelhandbruch sein erstes Saisonspiel) und den starken Dustin Thöne bedeuteten das 22:20 (53.). Die SGL hielt den Vorsprung nicht nur - sie baute ihn in der folgenden eigenen Unterzahl sogar entscheidend auf 24:20 aus (55.). "Wir haben stark verteidigt und waren vorne konsequent", stellte Werkmeister fest. Das positive Fazit in Sachen Effektivität war nicht zuletzt André Eich zu verdanken, der bei sechs Siebenmetern die Nerven behielt und alle verwandelte.

SG Langenfeld: Geske - Thöne (2), Wolter, Menzlaff (2), Adams (5), Herff (5), Kniesche (1), Stolley (1), Eich (9/6), Boelken (2), Nelte (1).

(RP)
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