Lokalsport Handballer hoffen auf Durchbruch

Langenfeld · Der Oberligist SG Langenfeld tritt als Fünfter beim Dritten TuSEM Essen II an. Trainer Dennis Werkmeister rechnet mit einem heißen Kampf. Kapitän Matthias Herff wünscht sich mehr Konstanz.

Lokalsport: Handballer hoffen auf Durchbruch
Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Handball-Oberligist SG Langenfeld (SGL) steht vor einer Richtungsfrage. Gewinnt das Team von Trainer Dennis Werkmeister morgen (16 Uhr) bei TuSEM Essen II, hätte es zum ersten Mal in dieser Saison auswärts eines der Schlüsselspiele für sich entschieden. Verliert die SGL nach dem 30:38 bei Borussia Mönchengladbach und dem 24:33 bei den Bergischen Panthern auch in Essen, behält sie den fünften Platz - muss aber den Anlauf nach ganz oben erneut verschieben. "Wir werden in Essen einen heißen Kampf erleben", vermutet der SGL-Coach.

Dass sich Langenfeld vor allen Dingen in der Abwehr deutlich steigern muss, steht fest. Gerade hier ist allerdings gerade ein größeres Problem aufgetaucht, weil Keeper Tobias Geske nicht zur Verfügung steht. Der Torhüter, der auch in dieser Saison im einen oder anderen Spiel bereits demonstrierte, warum er als Nummer eins auf dem Posten zwischen den Pfosten gelten muss, ist krank. "Er wird definitiv nicht spielen können", betont Werkmeister, "aber wir haben immer noch zwei gute Torhüter." Sicher ist ebenfalls, dass auf Tobias Hanke und Alexander Riebau eine ganze Menge Arbeit zukommen wird.

Einer, der sämtliche Stärken und Schwächen der Langenfelder kennt, ist Matthias Herff - der schon seit einer gefühlten Ewigkeit für die SGL spielt. Im Oktober 2005 bestritt er als gerade 17-Jähriger seinen ersten Einsatz für die ersten Herren, die damals noch in der Landesliga unterwegs waren. Nach einem Zwei-Jahres-Abstecher zu Bayer Dormagen kehrte er zu seinem Heimatverein zurück, mit dem er den Aufstieg aus der Verbandsliga in die Oberliga schaffte. Das brachte ihm die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Trainertypen: Heino Kirchhoff, Leszek Hoft, Michael Pütz und jetzt Werkmeister.

"Was uns noch fehlt, ist die Konstanz", sagt Herff, dessen Schnelligkeit und Vielseitigkeit ihn besonders wertvoll machen, "auswärts lief es bis jetzt nicht optimal." Davon konnte er sich aufgrund eines Mittelhandbruchs aus der Vorbereitung zunächst von der Bank aus überzeugen. Ab Mitte Oktober war der 27 Jahre alte Student (Sport- und Sozialwissenschaften) wieder aktiv an Bord - und musste die Pleite bei den Panthern miterleben.

Grundsätzlich geht Herff trotzdem davon aus, dass Langenfeld eine ähnlich gute Rolle spielen wird wie bei den Vizemeisterschaften aus den beiden vergangenen Jahren. "Ich denke, dass das vorne eine relativ enge Kiste wird", vermutet der 27-Jährige, auf den sein Trainer große Stücke hält: "Matthias ist ein unheimlich intelligenter Spieler, der auf jedes Spiel brennt. Er ist als Allrounder sehr wertvoll und wird in dieser Saison für uns noch ungeheuer wichtig werden."

Herff gibt das Kompliment zurück, obwohl er nach dem Comeback bislang nicht überragend viele Spielanteile bekam: "Klar. Damit bin ich nicht superzufrieden." Gleichzeitig stützt er den Linksaußen-Kollegen Philipp Wolter: "Er macht das super und er hat einen Schritt nach vorne gemacht. Von daher stehe ich dahinter." An seinem Coach schätzt Matthias Herff, der auch als Regisseur aushelfen und in der Abwehr eine zentrale Rolle einnehmen kann, ohnehin dessen ständige Bereitschaft zum Austausch. "Er hat ein paar neue eigene Dinge eingeführt. Und er ist ein Trainer, der sich selbst verbessern und entwickeln möchte. Außerdem kann er Fehler zugeben."

Besonders viele Fehler wird sich Langenfeld für einen Sieg in Essen und den Jahres-Endspurt mit drei weiteren Aufgaben vor Weihnachten nicht erlauben dürfen. Herff wagt einen Ausblick fürs Duell mit dem Unterbau des Zweitligisten: "Ich hoffe, dass wir im Angriff an die 30 Tore kommen und in der Abwehr stabiler werden, um da nicht mehr als 26 bis 27 Treffer zu kassieren." Sollte die Mannschaft diese Ideen umsetzen, könnte sie zugleich die Richtungsfrage beantworten.

(RP)
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