Lokalsport Handballer brauchen mal zwei gute Halbzeiten

Langenfeld · Der Drittliga-Aufsteiger SG Langenfeld setzt den harten Kampf um den Klassenerhalt heute gegen die U 23 des VfL Gummersbach fort.

 Festgezurrt: Kapitän Matthias Herff (links) sucht mit den Drittliga-Handballern nach einem Weg, der aus dem Tabellenkeller führt.

Festgezurrt: Kapitän Matthias Herff (links) sucht mit den Drittliga-Handballern nach einem Weg, der aus dem Tabellenkeller führt.

Foto: Ralph Matzerath

Zahlen lügen ja meistens nicht. Und es ist auch kein Zufall oder eine besondere Anhäufung von Pech, dass die Handballer der SG Langenfeld (SGL) kurz vor dem Ende der Hinrunde auf dem letzten Tabellenplatz liegen. Wer 3:23 Zähler, neun Mal hintereinander verloren und die meisten Gegentreffer kassiert hat, kann kaum etwas anderes erwarten. Das Team von Trainer Dennis Werkmeister ist trotz allem fest entschlossen, sich im Abenteuer 3. Liga nicht aufzugeben - sondern weiter jede sich bietende Chance zu einem Erfolg nutzen. Die beiden letzten Auftritte in der Hinrunde dürften zeigen, ob der Aufsteiger tatsächlich den Kontakt zum rettenden Ufer halten kann. Heute Abend (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) gibt es das Spiel gegen den Elften VfL Gummersbach II und am 17. Dezember (19 Uhr) geht es zum Zwölften TSV GWD Minden II.

Trainer Werkmeister ist optimistisch: "Das ist eine sehr schnelle Mannschaft. Wir können uns mit Gummersbach auf einem Level messen - und an einem guten Tag gewinnen." Hier liegt allerdings genau das Problem, weil Langenfeld zuletzt zu häufig kein fertiges Puzzle anfertigen konnte. Manche Spiele laufen nach einem schwierigen Muster und ein paar Mal gab es nur Stückwerk. Beim 28:35 in Baunatal war bis zum 15:16 zur Pause alles drin, während die SGL beim 26:35 gegen die SG Schalksmühle/Halver und beim 24:32 gegen den TV Korschenbroich kurz nach dem Wechsel sogar führte (16:15/16:14). "Irgendwann müssen unsere schlechten Tage aufgebraucht sein", findet Werkmeister, "wir haben schon viele gute erste Halbzeiten gespielt, aber keine gute zweite." Dass jeweils innerhalb weniger Minuten sämtliche Chancen auf einen Erfolg zerstört waren, vermag bis heute niemand schlüssig zu erklären.

Besonders in zwei Fällen landeten bisher viele Bausteine am richtigen Platz - und es gab dafür genau die drei Punkte, die bisher auf dem Langenfelder Konto stehen. Gegen die HSG Krefeld machte die SGL aus der 14:12-Halbzeitführung ein 30:30-Unentschieden und gegen die Ahlener SG aus der 13:11-Führung der ersten 30 Minuten einen 30:26-Sieg. "Wir sind wettbewerbsfähig", sagt Werkmeister, der seinem Team eine überzeugende Trainingswoche bescheinigt und personell aus dem Vollen schöpfen kann.

Die SGL wird heute einen kompletten Kader und die höchste mögliche Leidenschaft dringend benötigen, denn die U 23 des Traditionsvereeins aus dem Bergischen bringt die Empfehlung eines 31:24 über die SG Schalksmühle/Halver mit - bezwang also jenen Kontrahenten, der sich vor drei Wochen in Langenfeld durchsetzte. Vielleicht hilft der SGL der Blick zurück in die Vorbereitung, als sie in einem Testspiel gegen Gummersbach trotz nicht optimaler Leistung ein 34:34 erreichte.

VfL-Coach Denis Bahtijarevic, der über eine sehr junge Mannschaft verfügt und noch einige A-Jugendliche hochziehen will, strebt einen Sieg bei der SGL an: "Wenn wir erneut eine starke Abwehr wie zuletzt gegen Schalksmühle zeigen, dann sollte uns das gelingen." Allerdings fehlt den Gummersbachern in Robert Barten (verletzt) ein defensiver Schlüsselspieler. Und Respekt vor den Gastgebern hat der Gäste-Trainer sowieso. "Das wird unter Garantie ein Riesenkampf bis zum Abpfiff", vermutet Bahtijarevic. Da könnte er richtig liegen. Langenfeld hat ja tatsächlich nicht vor, sich im Abenteuer 3. Liga aufzugeben.

(RP)
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