Lokalsport Handball: Langenfeld träumt vom dritten Sieg

Langenfeld · Der Drittliga-Aufsteiger gewann zuletzt zweimal hintereinander. Ein Erfolg heute beim Keller-Konkurrenten Ahlener SG wäre Gold wert.

 Tu es noch einmal, Tim: Trainer Dennis Werkmeister (rechts) hätte sicher weniger als nichts dagegen, wenn sein Rückraumspieler Tim Menzlaff erneut 13 Treffer gegen Ahlen erzielt. Torhüter Tobias Geske sieht es mit Humor: "Ach was. Der soll doch besser 14 machen."

Tu es noch einmal, Tim: Trainer Dennis Werkmeister (rechts) hätte sicher weniger als nichts dagegen, wenn sein Rückraumspieler Tim Menzlaff erneut 13 Treffer gegen Ahlen erzielt. Torhüter Tobias Geske sieht es mit Humor: "Ach was. Der soll doch besser 14 machen."

Foto: Ralph Matzerath (Archiv)

Die Herren könnten sich abgesprochen haben, obwohl sie total gegensätzliche Interessen verfolgen. Beide sind bemüht, keinen zu großen Druck aufkommen zu lassen - obwohl das Spiel dazu geeignet ist, die Weichen für den weiteren Verlauf der Saison zu stellen. Heute Abend (18 Uhr) tritt der Handball-Drittligist SG Langenfeld (SGL) schließlich als Drittletzter beim punktgleichen Vorletzten Ahlener SG ein. "Sicher ist es ein wichtiges Spiel", findet Ahlens Coach Sascha Bertow, "aber wer verliert, ist nicht weg. Die Saison ist noch lang." SGL-Trainer Dennis Werkmeister sieht es nicht wesentlich anders: "Ich könnte damit leben, wenn wir eins unserer beiden nächsten Spiele gewinnen. Die Saison ist noch lang." Ganz bestimmt aber gehören die Partie in Westfalen und das Heimspiel am 11. Februar gegen den aktuell auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz angesiedelten TuS Volmetal zu einem spannenden Paket.

Die Lage Hinten scheint der Letzte SG Ratingen (5:31 Punkte) etwas den Anschluss zu verlieren. Wenn heute bereits Schluss wäre, müssten auch die Aufsteiger Ahlen auf Rang 15 und Langenfeld auf Rang 16 absteigen (beide 9:27). Ein kleines Stück davor knubbelt es sich ab Platz zehn, denn der TSV GWD Minden II(13:23), der VfL Gummersbach II (12:22), der TV Korschenbroich und der TuS Volmetal (beide 12:24) sind nur durch Kleinigkeiten voneinander getrennt.

Die Hinrunde Das Heimspiel am 24. September 2016 wird Handball-Langenfeld vermutlich nie vergessen. Damals schaffte die SGL mit dem 32:28 im Aufsteiger-Duell gegen Ahlen den ersten Sieg in ihrer jungen Drittliga-Geschichte.

Der direkte Vergleich Beide wissen, dass der Kampf gegen den Abstieg vielleicht erst am letzten Spieltag entschieden wird. Bei Punktgleichheit gibt dann nicht das Torverhältnis den Ausschlag, sondern der direkte Vergleich. Ahlen will deshalb die vier Tore Rückstand aufholen - und die SGL genau das nach Möglichkeit verhindern.

Die Stärken Den Langenfelder Tim Menzlaff kannte Ahlen natürlich damals schon - und konnte dennoch nicht verhindern, dass der 30-Jährige brillante 13 Treffer erzielte. "Wir wissen, dass die SGL im Rückraum zwei sehr starke Werfer besitzt", sagt Bertow, "darauf müssen wir uns einstellen." An welche Maßnahmen er denkt, gilt als Betriebsgeheimnis. Werkmeister rechnet mit einer auf Menzlaff abgestimmten Taktik: "Die werden sich etwas gegen Tim einfallen lassen."

Der Respekt Die SG aus Ahlen schätzt an der SG aus Langenfeld, dass sie wie gut eingespielte Mannschaft wirkt und über den einen oder anderen herausragenden Spieler verfügt - zu denen neben Menzlaff vor allem Kreisläufer Dustin Thöne und Regisseur André Eich zählen. Langenfeld weiß, dass Ahlen ebenfalls ungern aufgibt und erst recht vor den eigenen Fans immer alles aus sich herausholt.

Die Verletzten Beide mussten jetzt personelle Rückschläge hinnehmen. Der für Ahlens Abwehr wichtige Kai Bekston erlitt zuletzt beim 28:32 in Volmetal direkt in der ersten Minute einen Nasenbeinbruch und fällt sicher aus. Pech hatte in dieser Woche SGL-Rechtsaußen Max Adams, der sich im Training eine Bänderverletzung zuzog und ebenfalls nicht zur Verfügung steht. Damit die Fraktion der Linkshänder nicht nur Rückraumspieler Henrik Heider umfasst, rückt Sven Kniesche aus der zweiten in die erste Mannschaft hoch.

Langenfeld erwartet einen heißen Kampf und hat den Gegner in Video-Aufnahmen intensiv studiert. "Ich denke, wir sind gut vorbereitet", erklärt Werkmeister, der seine Mannschaft in der Rückrunde nach zwei Siegen in Folge auf einem vielversprechenden Weg sieht. Trotzdem dürfte er Bertow zustimmen: "Es gibt keinen Favoriten. Ganz viel ist von der Form an diesem Tag abhängig." Das gilt selbstredend auch bei ganz gegensätzlichen Interessen. Am Ende wird dann vermutlich nur einer richtig glücklich sein.

(RP)
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